NLP in der Diät-Beratung
Coaching von Menschen bei denen Diäten bisher nicht geholfen haben
Warum gerade dieses Thema als Masterarbeit?
Die Idee zu dem Thema kam ausschlaggebend aus einen Gesprächsinhalt. Es wurde mir mitgeteilt das es in meiner Ausbildung zum NLP-Practitioner einige Menschen gibt die es als Ziel haben abzunehmen. Zudem wurde mir erzählt, das ein Mensch sogar behauptet hat das er ohne Gummibärchen gar kein Geld verdienen würde, weil er ohne diese gar nicht arbeiten gehen kann. Was sich für mich schon sehr nach einen komplexen Glaubenssatz-Molekül anhört. Nachdem dieses Gespräch stattgefunden hat, habe ich es auf mich wirken lassen und es sind andere Gedanken hinzugekommen wie die mediale Beeinflussung der Gesellschaft, mit ihren Schönheitsidealen, und das die Menschen aufgrund von nicht idealer Ernährung und dem Überfluss von Nahrungsmitteln oftmals wahllos immer mehr zu sich nehmen und manche Essen als Kompensationsquelle ausgewählt haben. Ich fing an eben dieses Thema als sehr interessant und spannend zu empfinden, zumal auch noch hinzukommt das viele dieser Menschen an herkömmlichen Diäten gescheitert sind wodurch sich dann sogar das Wort JoJo-Effekt gebildet hat.
Wie könnte ich vorgehen?
- In den nachfolgenden Tagen, nachdem ich die Entscheidung getroffen hatte, dass ich mich näher mit diesen Thema beschäftigen möchte, habe ich mir die Zeit genommen, mir erste Gedanken zu der Vorgehensweise zu machen.
- Wie komme ich in Kontakt mit „übergewichtigen“ Menschen? – Öffentliche Hilfswerke, Selbsthilfegruppen, Bekannte, Facebook?
- Welche Formate könnte ich anwenden? Welche Reihenfolge ist dabei die richtige?
- Wie erhalte ich bei diesen Thema eine größtmögliche Nachhaltigkeit für den Klienten?
- Sollte ich im Vorhinein ein Modell dafür erstellen?
- Wäre es vllt. sinnvoll sich ein Diktiergerät zu bestellen um sich im Gespräch doch mehr auf dieses zu konzentrieren und danach dann noch einmal in Ruhe das Gespräch zu analysieren?
- Aktiv von den Klienten im zeitlichen Abstand von ca. 2 bis 3 Wochen ein Feedback einfordern mit den Punkten: Wie hat das Coaching gewirkt? Was hat es geändert? Was war der Eindruck bzgl. des Coaches?
These
Wenn ich davon ausgehe, dass ein oder mehrere Kompensationseffekt(e) der Auslöser sind, so ist an bestimmten Zeitpunkten im Leben des Klienten ein Bedürfnis oder mehrere Bedürfnisse nicht befriedigt worden. Durch diese initiale Erinnerung hat sich ein Glaubenssatz gebildet und aus weiteren, ähnlichen Erinnerungen ist ein Clusterverbund über die Zeit gewachsen. D.h. das durch weitere negativ empfundene Erlebnisse, welcher weitere Glaubenssätze erschaffen haben mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Glaubenssatz-Molekül gebildet wurde. Zudem wird es eine nicht unwesentliche Rolle spielen in welchen Lebensabschnitt der Klient den Kompensationseffekt unbewusst in seinen neurales Netz integriert hat und wie das Umfeld damit umgegangen ist. Wenn dies schon seit der frühen Kindheit der Fall ist, so wird das Kind sehr wahrscheinlich, im besten Fall, nur ein paar verletzende Sprüche von den Mitschülern erhalten haben und im schlimmsten Fall wird ein langläufiges Mobbing vollzogen worden sein.
Je nach Status des Elternhauses wurde dort dann entweder Druck ausgeübt „Kind, esse nicht soviel!“, „Du musst abnehmen!“, „Du bist zu fett!“, „Was sollen nur die Leute von dir denke!“ oder das Verhalten gefördert werden, „Der Teller muss leer werden!“, „Ich habe es für dich gekocht, nun esse es gefälligst!“, „In Afrika würden sie für so ein Essen töten“, „Du bist viel zu dünn!“. In welche Richtung auch immer sich dieses entwickelt hat, es hat im Bewusstsein der Kindes/Jugendlichen gehörige Spuren hinterlassen. Wenn jemand erst als Erwachsener zunimmt, dann wachsen auch dort die Zweifel im Selbstbewusstsein alleine schon durch die allgegenwärtige, mediale Beschallung oder vllt. auch nur durch den Blick in den Spiegel und auch hier werden dann diverse Erinnerungen gespeichert, z.B. von nicht funktionierenden Diäten, von den Blicken der anderen, vllt. traut man sich nicht mehr ins Schwimmbad, oder grenzt sich von anderen lebenswerten Aktivitäten aus weil man sich schämt dafür, so dick, so unbeherrscht zu sein. Und sehr wahrscheinlich kann man davon ausgehen das der Großteil der Klienten sich nicht über die eigentliche Ursache im klaren ist, warum er es nicht schafft sich zu Zügeln und dieses Gewichtsproblem in den Griff zu bekommen.
Die dritte Gruppe wären die, die nur leichtes Übergewicht haben, dieses wieder weghungern und es dann wieder kommt. Hier ist m.E. ein nicht so starker Kompensationseffekt vorhanden oder der Leidensdruck wird ab einen Punkt x so groß das dieser als Trigger zum Hungern verwendet wird. Hier geht es wohl mehr darum entsprechende Strategien für das Essen zu verwenden anstatt in die Tiefe zu gehen. Aber auch das ist bestimmt individuell unterschiedlich.
Zudem sollte man unterscheiden zwischen Menschen mit unterschiedlichen Ausprägungen von Fettleibigkeit.
- Leichtes Übergewicht
- Mittleres Übergewicht
- Starkes Übergewicht
Mögliches Vorgehen
Wie komme ich nun von der aktuellen Situation des Klienten auf den Ursprung, das fehlende Urbedürfniss, zurück (sofern es vorhanden ist) ?
- Es wird Sinn machen sich die Glaubenssätze als erstes anzuschauen, dort die Generalisierungen, Verzerrungen und Tilgungen zu entfernen und über die Glaubenssätze kann man zudem die Erinnerungen ermitteln, in eine Timeline einzeichnen und dafür Bewusstsein schaffen. Vielleicht findet man auch ein Muster in der Timeline. Fazit: Metamodellieren, evtl. Timeline erstellen.
- Evtl. kann man auch von den Metaprogrammen etwas ableiten und nutzen da diese ja auch von den Werten beeinflusst werden.Fazit: Definitiv für den Zieleprozess (Hinzu- Wegvon ermitteln)
- Im vierten Schritt sollte man das Essverhalten analysieren und ebenso das Einkaufsverhalten. Hier sind Triggerpunkte die man im Zieleprozess nutzen kann. Im eigentlichen Zieleprozess sollte man ein Propulsionssystem ankern, dass dafür sorgt die Hinzu- und Wegvon-Motivationsbilder bei den ermittelten Triggerpunkten aktiv aufpoppen und andere Strategien und Optionen als bisher verwendet werden.
Fazit: Zielprozess mit Propulsionssystem sowie Ankern
Recherche
Im Internet findet man eine Fülle von Seiten die sich mit dem Thema Adipositas beschäftigen – auf Google erzielt man zum aktuellen Zeitpunkt:
- „Adipositas“ = 3.220.000 Ergebnisse.
- Adipositas Glaubenssätze“ = 14.100 Ergebnisse
- „Verhaltensmuster Adipositas“ = 24.300 Ergebnisse.
- Verglichen mit „Donald Trump“ = 1.120.000.000 Ergebnisse sind die Zahlen verschwindet klein aber zumindest gibt es kleinen Anteil im Gesamten der sich dann doch damit beschäftigt.
Recherche – Glaubenssätze
Die negativen Glaubenssätze die ich zum Thema Adipositas im Internet gefunden habe. Ich bin gespannt darauf in wieweit sich diese Glaubenssätze dann später in den Gesprächen wiederfinden werden:
Recherche – Verhaltensweisen
- Ein interessanter Fakt veröffentlicht von der Medizinischen Universität Leipzig ist, dass im Gehirn, um genauer zu sein in der Amygdala, ein Areal für die Wahrnehmung von Emotionen wie Angst, Erregung, Lust und Belohnung – also in den neuronalen dort befindlichen Netzten, der Blut und Sauerstoffspiegel ansteigt wenn ein adipöser Patient den Reiz des Essens auslöst.
- Woraus man natürlich ableiten kann das dieser getriggerte Zustand einen gewissen Suchtfaktor darstellen kann. Es wurde zudem festgestellt das auch nach dem Essen, die Mehrzahl der Patienten, stark motiviert waren an ganz bestimmte Nahrungsmittel zu kommen. Vorwiegend bei.
- Des weiteren wurde festgestellt das die Verarbeitung von Belohnungsreizen identisch mit denen von Spielsüchtigen und Drogensüchtigen sind.
- Ein Unterschied zwischen der Ratio und dem Unterbewussten wurde ermittelt durch ein Feldbeobachtung und entgegengesetzter Beantwortung von dahingehenden Befragungen. Woraus folgt das es im Unterbewusstsein eine Strategie geben muss welche ausschlaggebend für das übermäßige Essverhalten ist. Was wiederum meine Eingangsthese stützt.
Quelle: https://www.ifb-adipositas.de/blog/2015-01-29-typische-verhaltensmuster-bei-adipoesen-menschen
Coachings
Insgesamt habe ich 5 Klienten gefunden die gerne abnehmen würden.
Es folgten insgesamt 8 Coaching-Sessions von jeweils ungefähr zwei Stunden. Die einzelnen Sessions werde ich nachfolgend klientenbasiert beschreiben und ebenso das eingeforderte Feedback von dem Klienten als jeweiligen Abschluss abbilden.
Klient 1
Termin: 01.02.2019
- Typ: geringes bis mittleres Übergewicht
- Ziel: Ich fahre in 6 Wochen nach Hawaii und möchte wieder eine Bikini-Figur haben.
- Im Gespräch waren keine tiefen Glaubenssätze zu finden. In der erstellten Timeline waren auch keine auffälligen Muster zu erkennen zwischen Gewichtszunahme und anderen Ereignissen im Leben. Es war eher ein stetiger Prozess über die Zeit. Zudem haben wir uns die Werte angeschaut um Zusammenhänge zu erkennen. Letzten Endes habe ich ein Zielformat mit Propulsionssystem angewendet.
- Gut zu beobachten waren die körperlichen Reaktionen wie das Aufrichten beim Empfinden von Stolz und das Lächeln in schönen Situationen/Erinnerungen.
- Des weiteren ist eine Strategie aktiv gewesen welche in einer Dauerschleife die Sachen schöner geformt hat als sie eigentlich waren, wenn auch dezent, es war wahrzunehmen. Das habe ich als interessant wahrgenommen.
- Feedback drei Wochen später: 2,7 Kilo abgenommen. Leider ist der Klient an einer Ohrenentzündung erkrankt was etwas kontraproduktiv zum weiteren Abnehmen einzuschätzen ist, aber die Gesundheit geht vor.
Klient 1 – Feedback
„Holger ist ein sehr aufmerksamer Coach, der die Fragen präzise und individuell gestellt hat. Mit sehr viel Ruhe und gut überlegt. Ich habe mich bei ihm sehr gut aufgehoben gefühlt. Dieses Coaching war das erste dieser Art und mein Eindruck war überaus positiv. Es war sehr aufschlussreich. Ich konnte seinen Anweisungen leicht folgen. In dem Coaching ging es anfangs um das Thema „Essen-Abnehmen“, doch bei der Fragen um meine Werte kam mein eigentliches Thema zu Tage. Ich habe insgesamt in den 5 Wochen 2,6 kg abgenommen. Ziel waren 3,5 kg. Doch meine Einstellung zur Ernährung hat sich gewandelt. Das war für meine Entwicklung und mein Ziel weiter abzunehmen und mich zu bewegen sehr hilfreich.“
Klient 2
Termin 1: 10.2.2019
- Typ: Minimales Übergewicht
- Ziel: Fett abbauen und dafür mehr Ausdauer und Kraft haben.
- Im ersten Gespräch kam dann heraus das ein vorrangiges Zeitproblem besteht und ein empfundener Energiemangel vorhanden ist. Das Abnehmen war nicht von Bedeutung.
- Ich habe daraufhin einen groben Zeitplan mit dem Klient definiert und diesen als Hausaufgabe gegeben den Detailierungsgrad, für den nachfolgenden Termin, zu erhöhen. Der Vorteil einer Zeitaufschlüsselung ist es dem Klienten bewusst zu machen wofür er denn die Zeit verwendet, was hier nicht gegeben war, was dann z.B. durch erstauntes aufreißen der Augen eindeutig ersichtlich war.
Klient-2 Termin 1: 17.2.2019
Im zweiten Termin war der Klient schon etwas geordneter was die Zeitstruktur betraf. Jedoch kam der Widerspruch das der Klient gar keine detaillierten Plan benötigte. Durch Metamodellieren kam dann heraus das in dem Plan überhaupt keine Zeit für die „Schönen Dinge“ des Lebens hinterlegt wurde und der Klient den Fokus ausschließlich auf das erledigen von einzelnen Aufgaben gelegt hatte. Nachdem das Bewusstsein geschaffen wurde auch gezielte Freizeit und in bestimmten Abständen auch „Ich darf das Abende“ wie z.B. „Pizza, Bier und Netflix“ mit zu integrieren wurde die Struktur als wertvoller erachtet.
Das zweite Thema des Tages vollzog sich dann in der Fähigkeit des „Wie breche ich größere Tasks in kleine Teile“ bzw. „Wie esse ich einen Elefanten“ da es ein paar größere „Projekte“ im Leben des Klienten gibt wodurch sich Konflikte in der Planung des Klienten ergeben haben. Auch dieses Thema konnten wir erfolgreich bewältigen.
Das persönliche Fazit für mich an dieser Stelle ist, dass manche wahrgenommen Probleme gar nicht existieren und dafür andere latent warten entdeckt zu werden um das Leben zu bereichern bzw. zu erleichtern.
Klient-2 – Feedback
„Holger habe ich als Coach als sehr erfahren, professionell und selbstsicher empfunden. Er war sehr straight in seiner Vorgehensweise und somit in der Lage, mein Chaos zu strukturieren und mich von abschweifenden Gedanken zum Wesentlichen zurückzubringen. Durch hin und wieder „flapsige“ Sprüche hat er es geschafft, mich aus der Reserve zu locken und grundlegend auch mal in eine andere Richtung zu denken.
Mein Ziel für das Coaching war im Zuge der Vorbereitung auf einen Hindernislauf meine Ernährung umzustellen und körperlich wieder fitter zu werden. Problem an der Stelle war, dass ich kaum noch Energie hatte und es parallel weitere laufende Projekte gab, wodurch sich in meinem Kopf zunehmend Chaos ausgebreitet hat. Im Rahmen der ersten Coaching Einheit ermittelten Holger und ich gemeinsam den notwendigen Zeitaufwand für jedes einzelne Projekt und wieviel Zeit mir dafür bis zur Fälligkeit noch zur Verfügung stand. Dadurch wurde mir bewusst, dass ich jede Menge Zeit zur Verfügung hatte. Meine Hausaufgabe im Anschluss an das Coaching war herauszufinden, wodurch ich Energie bekomme und Wochenpläne zu erstellen, in denen ich für jedes Projekt die einzelnen Etappenziele einplanen sollte. Zwischen den Coaching Terminen hat Holger immer wieder zwischendurch den Stand der Dinge erfragt, Anregungen und Fragen gestellt, falls ich irgendwo einen „Hänger“ hatte, was mir half, am Ball zu bleiben. Besonders der zweite Coaching Termin war sehr erkenntnisreich. Ich habe festgestellt, dass ich zwar gern plane und es mir hilft, damit nicht das große Ganze aus den Augen zu verlieren, dass es für mich aber auch genauso wichtig ist, genug Freiheiten und Flexibilität in diese Pläne einzubauen. So gewann ich wieder Spaß an dem, was ich vorhatte, und damit auch mehr Energie. Zusätzlich erkannte ich, dass für mich Zeit wichtig war, in der ich Dinge ganz bewusst alleine tue, wie z.B. der Besuch einer Ausstellung, Essen gehen oder Wellness. Ein weiterer wichtiger Punkt war, meine Erfolge bewusst anzuerkennen, Ziele zwischendurch zu reflektieren und mir dadurch Entscheidungen in der Zukunft zu erleichtern. Was die Ernährungsumstellung betraf, habe ich erkannt, dass gesunde und bewusste Ernährung für mich mindestens genauso wichtig ist wie ein Abend mit Pizza und Bier unter Freunden. Auf die Einstellung und das richtige Maß kommt es an.
Das Coaching mit Holger hat mir geholfen, die mir abhanden gekommene Leichtigkeit wieder zugänglich zu machen und schlussendlich auch einfach zu akzeptieren, dass es bestimmte Dinge gibt, auf die ich einfach keinen Einfluss habe – egal, wie viel ich plane – und dass das völlig ok ist.“
Klient 3
Termin 1: 16.2.2019
- Typ: Starkes Übergewicht
- Ziel: Kämpft seit der Kindheit, hat vor 5 Jahren 40 Kg abgenommen und jetzt sind wieder 10 kg mehr drauf, die weg sollen.
- Im Gespräch kam habe ich eine Timeline erstellt, wobei sich klare Abhängigkeiten zwischen Ereignissen und Gewichtsveränderung gab. Es kamen auch einige Glaubenssätze heraus wie „Du hast schon wieder versagt.“, „Der selber Schmarrn wie immer.“ , “Du hast jetzt alles kaputt gemacht“. Interessant war an dieser Stelle das der Klient das seit über 30 Jahren immer wieder Diäten macht und sich damit selber quält. Über Metamodellieren bin ich dann auf unterschiedliches Verhalten gestoßen was mich dann dazu veranlasst hat die Strategie des Klienten zu modellieren. Vereinbart wurde das der Klient bis zum nächsten Termin ein Plan erstellt und wir dann die Glaubenssätze näher betrachten. Zudem macht hier noch ein Anker Sinn um evtl. schwächen beim Einkaufen zu vermeiden und ein starker Zielprozess.
Klient 3 – Ursprungsstrategie
Die ursprüngliche Strategie des Abnehmprozesses hat zwei Exitkriterien. Zum einen geht der Klient einkaufen und kauft das falsche ein hat also einen „Ausrutscher beim Einkauf“ so fühlt er sich danach frustriert und bekommt die vorher bemerkten Glaubenssätze nachdem Chips, Schokolade voller Lust konsumiert wurden. Durch hinterfragen kam dann heraus das „hungrig einkauft“ wird. Zum anderen tritt Frustration auf wenn kein Erfolgserlebnis durch die Waage zum tragen kommt. Der Klient versucht danach sich weiter und stärker in auf das Abnehmen zu konzentrieren was dann zu einer Frustrationsspirale führt, da andere Werte im Leben des Klienten vernachlässigt werden.
Klient 3 – Angepasste Strategie
Im Gespräch konnte ich dann die Exitkriterien eliminieren in dem festgelegt wurde beim Einkaufen vorher im Plan zu sorgen das nicht hungrig eingekauft wird. Die Frustrationssprirale konnte ich entschärfen und Gamification einführen, d.h. einen Anreiz schaffen ein bestimmtes Gewicht zu erreichen. Zudem ist ein Limit Switch eingeführt worden der für die Weiterführung der Diät sorgt ohne das der Ursprungstrigger mit der Kleidung wieder der Auslöser sein muss. Der dritte Punkt wir angepasst haben ist das die Kohlenhydratreiche Mahlzeit auf den Morgen konsumiert wird anstatt auf dem Abend.
Klient-3 Termin 2: 3.3.2019
Beim zweiten Coaching-Termin hatte der Klient bereits 1,1 kg abgenommen und berichtete von einen kleinen Ausrutscher in der Zwischenzeit, was aber nicht mehr als negativ betrachtet wurde.
In dem Coaching in welchen ich die Situation „Was geschieht wenn ich auf die Waage steige“ als Fokus gesetzt habe, kamen diverse Glaubenssätze zu Tage welche durch Metamodellieren in positivere Frames transformieren werden konnten. Die Inneren Dialoge reichten von „Ich hätte ja Essen können was ich will“ über „Ich muss alles richtig machen“ bis hin zu „Ich darf nicht versagen“
- Es konnten zwei Situationen identifiziert werden welche motivierend wirken, interessant dabei war, dass die Hinzu-Motivierung als erstes im Fokus war obwohl die sich nicht im Bewusstsein befindliche Wegvon-Motivation wesentlich stärker war.
- In eine leichte Trance geführt nutzen wir einen Kinobesuch um diese beiden Situationen Revue passieren zu lassen bzw. die Erinnerungen daran wieder zu verstärken. In den Film integrierten ich dann den Schritt auf die Waage und die verschiedenen Möglichkeiten des Resultates (Zugenommen, Gleichgeblieben, Abgenommen) mit den amplifizierten Motivationssituationen innerhalb der Konditionierung. Zudem kamen noch die Eigenschaften wie Ruhe und Gelassenheit zu tragen um den negativen Druck zu dekrementieren.
Klient-3 – Feedback
„Holger wirkte kompetent und professionell aber gleichzeitig zugänglich und einfühlsam. Ich konnte mit ihm sehr offen reden und fühlte mich zu keiner Zeit bloßgestellt. Ich war von seinem Wissen und Verständnis beeindruckt. Er hat sehr aktiv zugehört und mir sehr relevante Fragen gestellt, die nicht einfach zu beantworten waren und mich wirklich zum nachdenken gebracht haben. Durch die Coachings, habe ich jetzt einen Plan, Tools und hauptsächlich 2 Sätze, die ständig im aktiv Kopf sind und die ich immer wieder wiederhole. Ich habe das Gefühl, dass sie helfen aber mir ist auch durch das Coaching sehr klar geworden, dass ich mehr Hilfe brauche, um meine alte Mustern und Denkensweise nachhaltig zu ändern.“
Klient 4
Termin 1: 11.3.2019
- Typ: Mittleres Übergewicht
- Ziel: „Ich versuche seit 13 Jahren abzunehmen und würde mich über Hilfe dabei freuen“
- Im Erstgespräch stellte sich heraus, das die Versuche des Abnehmens sich auf diverse unterschiedliche Diäten wie „Low Carb“, „Atkins“, “Gar nicht essen“, „Saftfasten“, “Suppen-Entschlackung“ bezog. Der Klient ernährt sich auf Basis von Low-Carb und zudem vegan. Bei Ernährungsberatern hat der Klient i.d.R. viel zugenommen anstatt abgenommen.
- Der Klient treibt regelmäßig Sport, ca. 1,5h Fahrradfahren am Tag, derzeit unregelmäßige Fitnessstudiobesuche, sowie Yoga. In einen späteren Teil des Gespräches stellte sich jedoch heraus das derzeit zu wenig Zeit für Sport vorhanden ist.
- Der Klient nimmt sich voluminös wahr und beschreibt das mit dem Bild eines großen Ballons.
- Die Triggerpunkte an welchen der Klient wahrnimmt das er sich als übergewichtig empfindet liegt zum einen darin das die Kleidung nicht mehr passt und zum anderen darin das bestimmte Bewegungsabläufe als „ekelig“ empfunden werden – wie zum Beispiel beim Fahrradfahren der Oberschenkel.
Klient-4 – Termin 1: 11.3.2019
- Im weiteren Gespräch stellte sich heraus, das der Klient Glaubenssätze hat wie z.B. „Ich bin nicht gut genug“ und das im inneren Dialog Kommentarstimmen vorhanden sind wenn der Klient sich im Spiegel anschaut wie z.B. „Das ist doch ganz ok“, „Das ist eklig“, „Du bist hässlich“, „Du bist unnütz“.
- Ich bin hier dann in die Richtung Teileverhandeln gegangen, der Teil der sagte „Das ist eklig“ wurde Rolf genannt, hatte eine kugelige Form, trug einen Zylinder, hatte kleine Beine und war bei den anderen Teilen sehr unbeliebt. Er fühlt sich selber mies, da er nur geduldet wird anstatt geliebt. Es gestaltete sich schwer aber er durfte zum Schluss die anderen Teile zum Kaffee einladen. Der Klient konnte an dieser Stelle etwas Ballast durch Loslassen loswerden.
- Im weiteren Verlauf des Gespräches stellte sich heraus, das der Klient über sieben Jahre sexuell Missbraucht wurde und durch viel Streit in der Familie das Gefühl der Geborgenheit, dass Bedürfnis des Geliebtseins durch „Rolf“ als Schutzmechanismus erschaffen hat. Es kamen noch Glaubenssätze wie „Ich bin nicht wichtig“, „Ich bin nichts wert“ und „Ich werde nicht gebraucht“ zutage. Hier konnten Generalisierungen entfernt werden und dem Klienten bewusst gemacht werden das es nicht immer so ist.
- Der Klient hat zudem ein starkes Vertrauensproblem als Schutzmechanismus implementiert um das erneute Verletztwerden zu verhindern. Dem Klienten ist dies bewusst und in regelmäßigen Abständen wird die Komfortzone verlassen um sich zu verbessern.
Für den weiteren Verlauf des Coachings haben wir vereinbart, das der Klient bis zum nächsten Mal die Timelines ausbaut sowie wieder einmal ins Fitnessstudio geht.
Klient-4 – Termin 2: 18.3.2019
- Der Klient berichtete das er im Fitnessstudio war und Muskelkater hatte.
- Im Verlauf des Gespräches stellte sich heraus das es für den Klienten wichtiger ist den Rücken zu stabilisieren und das im Fitnessstudio u.U. mehr Leute trainieren als das es angenehm für den Klienten ist. Der Klient beschrieb das mit einen Kropf im Hals zu haben und kaum Luft zu bekommen. Ich habe den Klienten daraufhin eine Situation suchen lassen in welcher mehrere Leute zugegen waren und sich der Klient wohl gefühlt hat und daraufhin die Wahrnehmungspositionen inklusive Meta einnehmen lassen. Nachdem der Klient erkannt hat das es da noch sehr viel mehr Möglichkeiten gibt anstatt die die er in der Situation erkannt hat, habe ich einen Swish angewendet um die positive Wahrnehmung auf die Fitnessstudiosituation anzuwenden.
- Es wurde smart vereinbart das der Klient in der aktuellen Woche zweimal in das Fitnessstudio geht und sich an diesen Tagen nach der Arbeit eine kleine Auszeit gönnt sowie etwas mehr Essen tut als an den sonstigen Tagen, da sowohl Energie und Ruhe Abbruchkriterien in der Strategie waren um nicht in das Fitnessstudio zu gehen.
Klient-4 – Feedback
„Durch das Coaching habe ich neue Perspektiven entdeckt und kann nun ohne Panikattacken das Fitnessstudio besuchen. Die Technik dahinter ist sehr hilfreich und ich konnte sie schon auf andere Situationen anwenden. Holger ist sehr geduldig gewesen, hat mich in meinen Flow gelassen, ohne dabei die eigene Richtung zu vergessen. Wenn er anfing etwas zu erklären, so kam es mir vor als würde er am Ende oder von der Seite aus anfangen zu Erklären bevor er in weiteren Sätzen die Erklärung weiter beschrieb, aber am Ende ergab es für mich einen Sinn.“
Klient 5
Termin 1: 19.3.2019
- Typ: Mittleres Übergewicht
- Ziel: „Ich habe schon lange den Wunsch langfristig und gesund abzunehmen. Ich hatte dieses Ziel schon fast erreicht mich jedoch immer wieder vernachlässigt oder mich komplett aufgegeben. Oft versuche ich dann gar nichts mehr zu essen was natürlich zum scheitern verurteilt ist.“
- Beim Metamodellieren stellte sich heraus das das Teil „Mein innerer Schweinehund“ in den aufgestellten Plan für Sport etwas störend agierte, woraufhin ich den Klienten den Teil fragen lies ob es ok für ihn ist von Mittwoch bis Freitag inaktiv zu sein und an den anderen Tagen anwesend zu sein, woraufhin er seine Zustimmung erteilte.
- Zumal ich auch hier das Prinzip der Gamification implementiert habe, der Klient entschied sich für einen Wohlfühltag alle zwei Wochen an welchen er sich ein Bad gönnen möchte, vllt. auch Kosmetik kauft oder sich mit dem Partner etwas zu Essen bestellen möchte.
Klient-5 – Termin 1: 19.3.2019
- Im weiteren Verlauf kam der Glaubenssatz „Ich schaffe das nicht!“ zutage auf welchen ich dann ein angepasstes Diamond Format angewendet habe, mit dem Ergebnis das der dahinterstehende höhere Wert „Selbstwertgefühl“ mit den entsprechenden Attributen in den Fokus rückte. Dem Klienten wurde bewusst wurde das „Ich schaffe das!“ als Gegensatz wesentlich mehr Power hat. Den Post-It des Gegensatzes wird der Klient in sein Leben integrieren indem er an den Spiegel im Badezimmer geklebt wird.
- Während der ganzen oberen Schritte wurde das Ziel festgelegt: „Ich werde in den kommenden 18 Monaten mein Gewicht auf 60kg reduzieren und ich bin glücklich damit.“
- Wir (der Klient und ich) haben festgestellt, dass der Klient hier vorerst auf einen sehr guten Weg ist, und sich gerne bei auftretenden Problemen melden darf, aber das Ziel, so wie es heute erarbeitet wurde, erst einmal ausreichend ist.
Klient 5 – Feedback
- „Feedback insgesamt: Ich fand das Coaching sehr gut und bin davon überzeugt, dass alle Menschen von einen Coaching profitieren können. M.E. wird Coaching auch gerade bei der neuen Generation benötigt, da viele sehr schwer mit Frustration klar kommen und dadurch das nötige Durchhaltevermögen nicht besitzen.
- Feedback Coach: Holger hat eine sehr angenehme und ruhige Stimme. Seine Fragen waren gekonnt gestellt und ich habe mich trotz dem, dass wir uns vorher nicht kannten, sehr gut auf ihn einlassen können. Er ist von dem was er tut überzeugt und gibt auch dem Gegenüber das Gefühl sich auf die Situation einlassen zu können.
- Feedback Coaching: Ich habe bereits viele Dinge, die mir teilweise bereits vor dem Coaching unterbewusst klar waren, visualisieren sowie analysieren können. Zusammenhänge wurden durch die Timeline und durch treffende Fragen klar, so dass ich zweimal kurz vorm weinen war. Zum Schluss hin habe ich zwar gedacht, ich würde ohne weinen die Sitzung meistern, aber als über meine Augen faste, merkte ich, dass ich unkontrolliert Tränen auf meinen Gesicht hatte. Das war eine Überraschung, die ich so noch nicht erlebt habe. Das Coaching war sehr intensiv und ich habe mich danach sehr befreit gefühlt.
- Feedback zur Veränderung: Seit dem Coaching habe ich meine Ernährung schon ein ganzes Stück verändern können. Als nächstes muss ich noch Süßigkeiten reduzieren, momentan gönne ich mir fast jeden Tag zwei Kekse. Ich versuche eine stufenweise Veränderung meiner Ernährung, um gute Angewohnheiten zu festigen. Ich habe zum Beispiel erfolgreich geschafft mein Frühstück von Wurstsemmel auf Porridge mit Obst umzustellen. Ein weiteres Ziel ist drei mal die Woche Sport, an festgelegten Tagen – von Mittwoch bis Freitag. Ich schaffe das Ziel dreimal Sport zu machen, oft muss ich aber auf andere Tage ausweichen (z.B. Joggen an einen Samstag). Das Gute ist aber, dass durch die festgelegten Tage sich ein hilfreicher Druck aufbaut, so dass der Sport nachgeholt wird, weil dann das schlechte Gewissen an einem nagt. Über eine konkrete Abnahme kann ich noch nicht berichten, weil ich mich erst morgen wiegen kann. Allerdings ist das Ziel Abnahme auf der Waage erst einmal zweitrangig, bis die gesunde Ernährung und Sport gefestigt sind. Ich bleibe dabei und freue mich auf die Zukunft.“
Conclusiones & Reflections
- Mit Klient 4. hatte ich emotionale Distanzprobleme, da mich die Lebensgeschichte beeindruckt und es mich traurig gemacht hat, dass der Klient dies alles durchleben musste. Ich habe darauf hin einen anderen Kursteilnehmer gebeten mir eine „Energie-Dusche“ für emotionalen Belast zu installieren. Interessant daran war, das ich die Dusche nicht mehr benötigt habe sondern beim nächsten Coaching sehr zielorientiert vorgegangen bin mit dem Fokus die vorrangigen Probleme auszuhebeln.
- Was ich als schade empfunden habe, war das ich keinen männlichen Klienten gefunden habe, mich hätte es durchaus interessiert ob es Strategieunterschiede gibt und ob es wirklich wie die Studie der Universität aufgezeigt hat diesen Suchtfaktor gibt.
- Festgestellt habe ich zudem, dass ich an den kleinen Feinheiten der Techniken noch arbeiten möchte um dort mehr Wirkkraft entfalten zu können.
- Durch die intensive Serie von Coachings, die durch die Masterarbeit erfolgten, wurde mir einiges klarer was zuvor nicht bewusst war. Wodurch ich dann auch die Effizienz in manchen Bereichen steigern konnte.
- Im Nachhinein ist mir aufgefallen, das ich nach so manchen Coaching ein nicht kleines Defizit im Energiehaushalt hatte bzw. wesentlich müder war als sonst. Das sollte ich mir auch nochmal genauer anschauen.
- Wenn ich jetzt mein Deckblatt betrachte, passt der Titel nicht mehr wirklich aber ich habe mich dazu entschlossen ihn so zu belassen.
- Zudem geht aus dem Verlauf der Coachings ganz klar für mich heraus, dass jedes Individuum seine eigene Landkarte hat und ganz unterschiedliche Ansätze im Coaching notwendig sind um auf der Karte eine Erweiterung zu erschaffen.
- Oft hatte ich im vorhinein geplant wie ich ungefähr vorgehen kann, jedoch erwies sich der reale Weg zumeist als unterschiedlich zum geplanten Weg. Was nicht schlimm ist, da ich trotzdem über die Planung dazugelernt habe.
- Je mehr ich coache, desto mehr entsteht in mir der Eindruck das die meisten Menschen sehr ähnliche Problemcluster haben, obwohl sie trotzdem unterschiedliche Tiefenstrukturen besitzen. Sehr wahrscheinlich wird es hier noch regionale Unterschiede geben. Ich stelle mir die Frage wo der Ursprung dafür liegt und aus welchen Gründen dieses Muster vorhanden ist. Aber das wird noch etwas dauern bis ich zu einer hochgechunkten Lösung aus den einzeln wahrgenommenen Lösungen kommen werde und ist auch nicht Teil der Masterarbeit.
Holger Hansen, NLP-Master Alexander-Training