Umgang mit Lampenfieber
State Management für Auftrittssituationen
1. Einführung
Die meisten von uns haben sicherlich schon die Erfahrung gemacht, dass wir inhaltlich und technisch sehr gut auf eine bestimmte Situation vorbereitet waren. Wir hatten das Wissen und die Fähigkeiten, diese Situation mit Bravour zu meistern, und dennoch haben wir rückblickend das Gefühl, versagt zu haben, weil wir emotional so aufgewühlt waren, dass es uns nicht geglückt ist, unsere Fähigkeiten und Wissen abzurufen. Eine solche Situation könnte eine Prüfung, ein Tennisspiel, ein Vortrag oder eine andere Herausforderung sein.
Auf der anderen Seite haben wir wahrscheinlich alle schon mal in einer schwierigen Situation, auf die wir uns nicht vorbereiten konnten, mit Ruhe und Selbstvertrauen die Situation gemeistert.
Ein entscheidender Faktor für unsere Fähigkeit, exzellente Leistungen zu erbringen, ist also der State, in dem wir uns befinden.
Es ist sicherlich kein Zufall, dass Sebastian Schweinsteiger sich vor jedem Elf Meter mit der Faust auf die Brust schlägt. Aus Sicht eines NLPlers könnte es sich um einen kinästhetischen- oder Bewegungsanker handeln, der einen Ressource State triggert. Vielleicht handelt es sich auch um Aberglaube – sprich, den Glaubenssatz, dass dieses Ritual Glück bringt. Egal, ob es sich um einen Anker oder einen Glaubenssatz handelt, beides soll dazu dienen, einen K+ State zu elizitieren.
Für Auftrittssituationen ist der State von entscheidender Bedeutung für die Qualität des Vortrags. Befinden wir uns in einem negativen State, spricht der Volksmund von Lampenfieber, welches trotz Befähigung und guter Vorbereitung einen Vortrag oder Auftritt ruinieren kann.
1.1 Meine Hypothese
Fall 1:
Haben wir alle Fähigkeiten, die wir brauchen, doch befinden uns in einem K-, können wir nur eine relativ schlechte Leistung erbringen.
Fähigkeiten + (K-) = schlechte Leistung
Fall 2:
Befinden wir uns in einem K+, können wir unsere Fähigkeiten wesentlich besser abrufen und exzellente Leistungen erzielen.
Fähigkeiten + (K+) = exzellente Leistung
Für die Fälle, in denen alle nötigen Fähigkeiten vorhanden sind, sich der Klient aber dennoch in einem K- befindet, soll das Coaching dem Klienten ermöglichen, in der kritischen Situation in einem K+ exzellente Leistungen zu erbringen.
2. Bewertungsangst als Ursache für Lampenfieber – Lampenfieber, die Angst vor der Abwertung des Selbstwertgefühls
Diverse Ängste im Zusammenhang mit Prüfungs- oder Auftrittssituationen ähneln sich stark, wenn man erkennt, dass sie alle auf derselben Grundlage entstehen, der Angst vor negativen Bewertungen. Zu diesen Ängsten zählen zum Beispiel die Angst vor Theateraufführungen und Musikaufführen, bekannt als Lampenfieber oder auch die Angst vor Prüfungen, Vorträgen und Präsentationen. Die Angst, vor einer fremden Gruppe von Menschen zu sprechen, ist eine Form der sozialen Schüchternheit, unter der viele Menschen leiden. All diesen Ängsten ist gemein, dass sie auf der Angst vor der Abwertung und damit einer Verletzung des Selbstwertgefühls basieren.
Sprechen wir das erste Mal vor einer fremden Gruppe, bewertet uns jeder einzelne Zuhörer. Die Zuhörer registrieren unsere Kleidung, Körperhaltung, Stimme, Sprache und erkennen, ob wir sicher oder unsicher sind. Wären wir uns sicher, dass die Bewertung des Publikums positiv ausfallen wird, würden wir ganz gelassen an unseren Auftritt herangehen. Den meisten von uns würde es auch kaum schwer fallen, vor ein paar Freunden, die uns wohlgesonnen sind, einen Vortrag zu halten. Genauso sind wir sehr entspannt bei einem Vortrag vor einer Gruppe von Menschen, deren Urteil uns egal ist. Leider sind es meistens die Situationen, in denen uns das Urteil unserer Zuhörer immens wichtig ist, in denen das Lampenfieber am stärksten zu Tage tritt. Schlimmer noch als die Nachteile, die für uns aus einer negativen Bewertung entstehen können, sind für uns die Verschlechterung unseres Selbstbilds und damit die Abwertung unseres Selbstwertgefühls. Eine negative Bewertung hat also direkte Auswirkungen auf Identitätsebene. Da sich jeder von uns als einen wertvollen Menschen empfinden möchte, ist eine Minderung des Selbstwertgefühls oft noch schlimmer für uns als die Erfahrung von anderen schlecht bewertet zu werden. Besonders schwer haben es Menschen, die es in ihrem bisherigen Leben nicht geschafft haben, ein stabiles Selbstwertgefühl aufzubauen. Dies kann z.B. geschehen durch Mobbing oder zu hohe Anforderungen in Lernphasen. Wenn wir bereits einen geringen Selbstwert empfinden, kann eine negative Erfahrung unsere Annahme, nicht viel Wert zu sein, bestätigen und das Lampenfieber für die Zukunft noch stärker machen. Manchmal können positive Erfahrungen helfen, Lampenfieber zu überwinden, in vielen Fällen bleibt das Lampenfiber jedoch trotz positiver Erfahrungen bestehen. In diesen Fällen kann ein Coaching zum Thema Lampenfieber / State Management Abhilfe schaffen.
2.1 Bewertungsangst ist ein weit verbreitetes Phänomen
Im Telefoninterview mit 500 zufällig ausgewählten Männern und Frauen gaben 22% der befragten an, Angst vor Kritik in Gruppen zu haben. Aus diesem Grund versuchten sie sogar, solche Situation zu vermeiden.
[Pollard CA, Henderson JG (1988) Four types of social phobia in a community sample. Journal of Nervous and Mental Disease 176:440-445]
In einer Studie von Zimbardo gaben 42% der Amerikaner an, sie seien schüchtern. [Zimbardo PG (1977) Shyness. Addison-Wesley, Reading, MA]
Diese Studienbeispiele zeigen, dass Menschen mit Bewertungsangst nicht alleine stehen und dabei die Relevanz, diese beeinträchtigenden Ängste im NLP-Coaching positiv zu beeinflussen oder zu beseitigen.
3. Symptome von Lampenfieber / Bewertungsangst
3.1 Symptome, die von Außen leicht zu erkennen sind:
Diese Symptome können vom Coach abgefragt werden. In besonders starken Fällen können diese Symptome sogar im Coaching beim bloßen Gedanken an eine Auftrittssituation auftreten.
Roter Kopf | Fahrigkeit |
Roter Hals | Verlegenheitsgesten |
Stressflecken | Zittern |
Blässe | Augenliedzucken |
Schweißausbrüche | Hohe Körperspannung |
Kalte Hände | Versteinern |
Atembeschwerden | Herumtorkeln |
Hektische Bewegung | Neurodermitis |
Wut | Weinen |
Unnatürliches Lachen | Sprachverlust |
Blackout | Erinnerungsverlust |
Nicht mehr lesen können | Veränderte Stimme |
Schwache Stimme | Aggression |
Stottern | Verlust von Grammatik |
Tagträumen | Ohnmacht |
3.2 Symptome, die zunächst nur der betroffene spürt:
Auch diese Symptome können vom Coach abgefragt werden, um einen Eindruck von der Intensität des Lampenfiebers zu bekommen und zu einem späteren Zeitpunkt den Erfolg des Coachings zu überprüfen.
Bauchschmerzen | Schüttelfrost |
Übelkeit | Herzflattern |
Erbrechen | Herzrhythmusstörungen |
Bauchkrämpfe | Schwächeanfälle |
Appetitlosigkeit | Verlust der Konzentrationsfähigkeit |
Herzrasen | Bluthochdruck |
Schwindel | Niedriger Blutdruck |
Erhöhte Temperatur | Atembeschwerden |
Fieber | Alpträume |
Negative Phantasien | |
Kloß im Hals |
Die Auflistung von Symptomen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sicher ist, dass sich Lampenfieber individuell unterschiedlich auswirkt. Die Liste kann dem Klienten und Coach zur Reflektion dienen um zu erkennen, ob tatsächlich Coaching- Bedarf besteht. Bei einer Skalierungsfrage von 1-10, wobei 10 die höchste Intensität an Angst darstellt, würde ich bis zu einer Intensität von 3 von ganz normaler Erregung sprechen. In diesem Fall wäre es dem Klienten überlassen, ob er ein Coaching für notwendig hält.
4. Was passiert im Körper?
Grundsätzlich ist Lampenfieber eine Stressreaktion unseres Körpers. Die Nebennierenrinde stößt Adrenalin und Noradrenalin aus. Dadurch beschleunigt sich unser Puls und unser Körper mobilisiert Kräfte, die nötig wären, um entweder zu flüchten, oder zu kämpfen.
Das war eine durchaus nützliche Reaktion, wenn unsere Vorfahren vor einem Säbelzahntiger flüchten mussten, oder eben mit diesem kämpfen. In der Zivilgesellschaft haben wir nur selten mit Säbelzahntigern zu tun und eine zu heftige Reaktion führt zu den bereits beschriebenen Symptomen und den damit einhergehenden Einschränkungen in unserer Leistungsfähigkeit.
5. Lampenfieber als Chance / Die positive Absicht
Lampenfieber ist für viele von uns auch ein Alarmzeichen, das sich meldet, wenn wir uns nur unzureichend auf eine Bewertungssituation vorbereitet haben. Seien wir dem Lampenfieber also dankbar, dass es sich so um uns sorgt und verwandeln die „Weg von Energie“ des Lampenfiebers in eine „Hin zu Energie“. Tritt das Lampenfieber schon Tage vor der eigentlichen Bewertungssituation auf, können wir die dadurch freigesetzte Energie verwenden um uns sehr gut auf die bevorstehende Aufgabe vorzubereiten.
In Maßen ist Lampenfieber in Bewertungssituationen sehr nützlich, denn zunächst steigt dadurch unsere Aufmerksamkeit und die körperliche Leistungsfähigkeit. Wir nehmen die Situation außerdem ernst und widmen uns ganz der zu bewältigenden Aufgabe.
6. Selbsteinschätzung für Klienten
Die folgende Selbsteinschätzung werde ich auf meine Website setzen, um potentielle Klienten in ihrer Motivation zu bestärken an ihrem Lampenfieber zu arbeiten.
Überprüfen Sie, ob folgende Aussagen für Sie zutreffen:
- In Auftrittssituation bin ich meiner Meinung nach ängstlicher als es andere Menschen in der gleichen Situation sind
- Meine Aufregung in Auftrittssituationen ist so groß, dass sie sogar meinen Erfolg verhindert.
- Meine Aufregung vor Auftrittssituationen ist von vornherein so stark, dass sie mich daran hindert, mich gut auf diese vorzubereiten (zum Beispiel durch Konzentrationsprobleme).
- Meine Aufregung vor Auftrittssituationen ist so groß, dass ich diese konsequent vermeide.
- Durch den Konsum von Beruhigungsmitteln und Alkohol, kann ich mit meinem Lampenfieber besser umgehen.
- Ich habe Angst, dass ich Angst bekommen könnte, wenn ich an eine Auftrittssituation denke.
- Wegen der unangenehmen Reaktionen, die ich erfahre, bin ich dazu bereit, Mühe und Zeit aufzuwenden, um meine Aufregung vor Auftrittssituationen zu reduzieren.
- Meine Aufregung in Auftrittssituation ist so groß, dass sie meine Ergebnisse verschlechtert.Sollten Sie eine oder mehrere Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, wäre es absolut sinnvoll, im Rahmen eines Coachingprozesses an Ihrem emotionalen Zustand in Auftrittssituationen zu arbeiten.
7. Woher das Lampenfieber kommt
Manche Bewertungssituationen können entscheidend für unseren Lebensweg sein. Das allein ist Grund genug, Lampenfieber zu haben. Darüber hinaus sehen die meisten von uns in einer schlechten Leistung auch eine Aussage über uns selbst. Nämlich, dass wir in diesem Punkt schlecht, untalentiert oder einfach zu blöd sind. Das heißt, unser Selbstwert leidet.
Eine andere Reaktion wäre, ein schlechtes Ergebnis auf äußere Umstände zu schieben. Zum Beispiel könnte das Publikum einfach ein träger Haufen sein oder der Baulärm Schuld daran, dass wir uns nicht richtig konzentrieren konnten. Durch diesen Reframe berauben wir uns eventuell der Chance, Defizite anzuerkennen und in der Konsequenz auszugleichen. Der Vorteil an dieser Sichtweise ist, dass unser Selbstwert intakt bleibt. Im Coaching gilt es, dem Klienten Denkanstöße zu geben, ob einer der beiden Fälle vorliegen könnte, um dauerhaft bessere Leistungen zu erzielen.
7.1 Sekundärgewinne und Wertekonflikte
Es kann vorkommen, dass bewusste oder unbewusste Befürchtungen uns an unserem Erfolg hindern, indem sie Lampenfieber produzieren.
Hier zwei persönliche Beispiele von mir:
Bevor ich mein Studium im Fach Musical Theater aufnehmen konnte, musste ich eine Aufnahmeprüfung bestehen. Insgesamt habe ich acht Aufnahmeprüfungen an vier verschiedenen Hochschulen absolviert bis ich einen Studienplatz bekam. Ich erinnere mich noch lebhaft, wie sich Freude und Angst bei mir mischten, als ich nach der Endrunde in München hörte, dass ich für das Studium zugelassen bin. Ich freute mich, dass sich jahrelange Arbeit endlich ausgezahlt hat und spürte deutliche Ängste davor, was nun auf mich zu kam. Es war eine Mischung aus Existenzangst und Unsicherheit vor dem, was meine Zukunft mir in diesem Beruf bringen würde. Ich erinnere mich, dass ich diese Ängste auch schon zuvor mehrfach empfunden hatte und bin der festen Überzeugung, dass sie mich in den Bewertungssituationen der Aufnahmeprüfungen zumindest auf einer unbewussten Ebene behindert haben, indem sie mein Lampenfieber zusätzlich in die Höhe getrieben haben.
Sekundärgewinn:
Solange ich bei den Prüfungen nicht bestanden habe, schien es wahrscheinlicher, dass ich einen „sichereren“ Beruf ergreifen würde und damit ein Gefühl der Sicherheit hätte.
Wertekonflikt:
Kunstschaffender sein vs. Sicherheitsbedürfnis
Als ich dann in dem Beruf als Sänger und Schauspieler gearbeitet habe, habe ich bei Vorsingen und Vorsprechen nicht einen Job bekommen, bei dem ich für längere Zeit eine Fernbeziehung mit meiner Freundin hätte führen müssen.
Sekundärgewinn:
Solange ich diese Jobs nicht bekommen habe, konnte ich mit meiner Freundin eine engere Beziehung führen.
Wertekonflikt:
Spannender Job vs. stabile Beziehung
Ich bin der festen Überzeugung, dass mein Lampenfieber bei diesen Vorsingen besonders groß war, weil ich große Angst vor der Trennung von meiner Freundin hatte.
7.2 Systemische Ursachen
1)
Ein mögliches Szenario wäre, dass wir uns durch zu großen Erfolg von unserer Familie entfernen, weil wir im Vergleich zu den anderen Familienmitgliedern am erfolgreichsten sind. Eine solche Situation kann auch auf unbewusster Ebene Angst vor Erfolg und damit Lampenfieber auslösen.
Die unauflösliche Bindung zu unserer Familie besteht zwar weiterhin, dennoch entfernen wir uns von ihr.
Sekundärgewinn: Nähe zur Familie
Wertekonflikt:
Erfolg vs. Nähe zur Familie
2)
Eigentlich gilt eines unserer Geschwisterkinder als das erfolgreiche. Wären wir nun erfolgreicher, würden wir die Ordnung des Systems stören.
Sekundärgewinn:
Ordnung des Systems, Frieden in der Familie
Wertekonflikt:
Erfolg vs. Ordnung des Systems
3)
Haben wir behinderte Geschwister, nehmen wir an, dass wir ihnen ihre Minderleistung durch unseren Erfolg demonstrieren. Es würde eventuell unser Gewissen belasten, wenn wir erfolgreicher sind.
Sekundärgewinn: Gutes Gewissen
Wertekonflikt:
Erfolg vs. Glück von Schwester oder Bruder
Diese Beispiele erheben nicht den Anspruch, das komplette Spektrum an möglichen systemischen Ursachen abzudecken.
Es könnte sich anbieten, durch eine Form von zirkulärem Fragen mögliche Einwände aus dem System zu entdecken.
Der Anwender kann folgende Fragen auf alle Mitglieder des Systems durchgehen:
Fragen nach Erfolg:
• Wie fühlt sich dein Vater, deine Mutter, dein Bruder etc., wenn du in der konkreten Situation erfolgreich bist?
• Was denkt dein Vater, deine Mutter, dein Bruder etc. über dich, wenn du in der konkreten Situation erfolgreich bist?
Fragen nach Misserfolg:
- Wie fühlt sich dein Vater, deine Mutter, dein Bruder etc., wenn du in der konkreten Situation versagst?
- Was denkt dein Vater, deine Mutter, dein Bruder etc. über dich, wenn du in der konkreten Situation versagst?
Die Antworten, die wir vom Klienten erhalten, sind natürlich Spekulationen. Solange er aber von ihrer Richtigkeit überzeugt ist, können sie limitierende Glaubenssätze sein. Allein durch das sich bewusst Werden dieser meist unbewussten Ursachen, egal ob wahr oder nicht, können beim Klienten schon Veränderungen eintreten.
Zum Beispiel könnte auch herauskommen, dass die Eltern weniger Chancen hatten als ihr Kind und auf den bevorstehenden Erfolg neidisch sind. In diesem Fall könnte eine systemische Rückgabe oder den Eltern ihr Schicksal zuzumuten helfen.
Das Format der Wahrnehmungspositionen könnte sich hier auch sehr gut eignen, um mögliche Verstrickungen zu erkennen.
7.3 Negative Erfahrungen
Gerade bei Auftrittssituationen kann eine schlechte Erfahrung tiefe Verletzungen bei unserem Selbstwert hinterlassen. Natürlich möchten wir uns vor Verletzungen schützen und so warnen wir uns selbst durch Angst, in Auftrittssituationen vorsichtig zu sein. Hier können sich Formate wie ein Change History, Time Line Reimprint, Anker verschmelzen und Formate zum Umgang mit Kritik als nützlich erweisen. Ebenso die Arbeit mit Submodalitäten, um den negativen Erinnerungen an emotionaler Intensität zu nehmen, oder sogar einen Wechsel in der Gefühlsklasse herbeizuführen.
7.4 Glaubenssätze aus der Familie
Fast jeder von uns hat Glaubessätze aus seiner Familie übernommen. Wenn zum Beispiel in der Familie stets gesagt wurde: „Das Auto ist eine Waffe“, dann entstehen in uns automatisch Bilder, die dies unterstreichen. Wenn wir diese Suggestionen schon als Kinder bekommen haben, sitzen sie meist noch tiefer, da wir als Kinder noch suggestibler sind. Ohne es bewusst wahrzunehmen, haben wir diese Glaubenssätze in unser Modell der Welt übernommen. Bezogen auf Lampenfieber als Bewertungsangst können zum Beispiel folgende Aussprüche in der Familie verstärkend wirken:
- – Dumm geboren und nichts dazu gelernt.
- – Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz.
- – Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn.
- – Sprich nicht so laut, das klingt so hässlich!
- – Du hast immer so eine seltsame Haltung.
- – Zum Reden braucht man Talent!
- – Sing lieber nicht, du kannst nicht singen!
Es kann durchaus Sinn haben, diese limitierenden Glaubessätze durch positive Glaubenssätze zu ersetzen. Hier ein paar Beispiele:
- – Es ist nie zu spät.
- – Mit der Aufgabe wachsen die Talente.
- – Wer wagt, gewinnt.
- – No risk, no fun.
- – Wenn du es träumen kannst, kannst du es tun.
- – Übung macht den Meister
- – Jeder kann singen
7.5 Glaubenssätze über das Publikum
Ebenfalls wichtig sind unsere Glaubenssätze darüber, was das Publikum von uns erwartet und was das Publikum über uns denkt. Folgende beispielhafte Glaubenssätze werden dem Lampenfieber sicherlich auftrieb geben:
- – Wenn ich einen Fehler mache, hält mich das Publikum für inkompetent.
- – Das Publikum will mich scheitern sehen.
- – Das Publikum mag mich nicht.
Positive Glaubessätze:
- – Wenn ich einen Fehler mache, findet das Publikum mich noch sympathischer, weil das meine Menschlichkeit beweist.
- – Das Publikum freut sich, wenn ich eine gute Leistung erbringe.
- – Das Publikum mag mich.
7.6 Glaubenssätze auf Identitätsebene
- – Ich kann mich nicht gut ausdrücken.
- – Niemand interessiert sich für das, was ich zu sagen habe.
- – Ich bin ein Nichtsnutz.
Positive Glaubenssätze
- – Es freut das Publikum, wenn ich meine Sicht der Dinge darlege.
- – Ich kann mit meiner Art zu sprechen punkten.
- – Ich kann etwas beisteuern.
7.7 Glaubenssätze über Auftrittssituationen
Wir denken alle sehr unterschiedlich über Auftrittssituationen. Für den einen muss jeder Auftritt perfekt sein, sonst ist es ein schlechter Auftritt. Andere glauben, dass es keinen Unterschied macht, ob sie vor einer Person sprechen oder vor zweitausend. Sprechen ist eben sprechen, egal wie groß das Publikum ist.
7.8.Anker
Ein Anker als Reiz-Reaktions-Kopplung kann sich auf die unterschiedlichsten Dinge beziehen. So können negative Erfahrungen oder Beispiele einen K- Anker bei uns installieren. Es folgen ein paar mögliche K- Anker für Auftrittssituationen.
7.8.1 Orte/Räume als Anker
Wenn wir zum Beispiel bei Firma X in Seminarraum Y schon einmal einen Vortrag gehalten haben, in dem vieles schief gelaufen ist, kann es sein, dass dieser Raum Y für uns ein K- Anker geworden ist. Allein das Betreten von Raum Y bei Firma X löst bei uns einen K- State aus.
7.8.2 Personen als Anker
Nehmen wir an, bei unserem Vortrag bei Firma X wurden wir von Herrn Müller ständig unterbrochen, kritisiert und durch Witze vor dem Publikum lächerlich gemacht. Es kann gut sein, dass nun Herr Müller für uns zu einem K- Anker geworden ist und unsere nächste Begegnung mit ihm einen K- State triggert.
7.9 Fantasien / Selbsterfüllende Prophezeiung
Wir wissen natürlich in den meisten Auftrittssituationen nicht genau was uns erwartet, da wir diese Zukünftige Situation zum ersten Mal erleben.
Oft malen wir uns die schrecklichsten Dinge in unserer Vorstellung aus, auch wenn wir dafür keinen Grund haben. Allein die Vorstellung löst in uns Angst aus und treibt das Lampenfieber in schwindelerregende Höhe.
Natürlich wird es uns kaum gelingen, mit einem hohen Maß an Lampenfieber eine exzellente Leistung zu erbringen und so werden unter Umständen unsere Befürchtungen zumindest Realität.
7.10 Angst vor der Angst
Haben wir schon eine negative Erfahrung mit Lampenfieber gemacht, liegt es natürlich nahe, dass wir diese auf keinen Fall wiederholen möchten. Die wenigsten von uns haben jedoch effektive Strategien dafür entwickelt, einen K+ State für uns jeder Zeit auszulösen. Also plagen uns Zweifel, ob wir es schaffen werden, dieses Mal in einem K+ in die Bewertungssituation zu gehen, und die Angst vor der Angst wird immer größer. Es entwickelt sich ein Teufelskreis, den wir durchbrechen müssen. Zum Beispiel durch das installieren neuer Mikrostrategien oder Ankerverketten.
8. Makrostrategien für den Zeitraum vor der Auftrittssituation
8.1 Makrostrategien für den Tag des Auftritts, die zu Hause durchgeführt werden
• Entwickeln Sie beruhigende Rituale, die für Sie funktionieren o In Ruhe frühstücken
o Die Kleidung zu Hause bügeln o Lesen
o Etc.
8.2 Makrostrategien, die kurz vor dem Auftritt durchgeführt werden
In dem Zeitraum direkt vor der Auftrittssituation, wenn wir zum Beispiel vor der Tür warten, um kurze Zeit später vor unser Auditorium zu treten, haben sich folgende Makrostrategien als günstig erwiesen.
- Begeben Sie sich zu einem Zeitpunkt an Ihren Warteort, der garantiert, dass Sie nicht in Stress geraten, um pünktlich zu Ihrem Auftritt zu kommen. Seien Sie aber auch nicht so früh da, dass Sie so viel Wartezeit haben, dass Sie sich in Gedanken beim Warten schon verrückt machen.
- Lenken Sie sich ab! Zum Beispiel durch lesen, Spazierengehen (Bewegung baut Stresshormone ab), entwickeln Sie beruhigende Rituale, die für Sie funktionieren (Yoga,
Atemübungen, Körperliches aufwärmen etc.)
8.2 Kontrollieren Sie Ihre Gedanken
- Gehen Sie NICHT direkt vor dem Auftritt Ihr Material im Kopf durch! Die Erfahrung zeigt, dass die geringe Menge an Material, die wir in der Kürze der Zeit abrufen können, dazu führt, dass wir das Gefühl haben, nichts mehr zu wissen.
- Benennen Sie in Gedanken Dinge, die Sie sehen, hören, fühlen, riechen oder schmecken. Diese Achtsamkeitsübung wirkt überaus beruhigend und lenkt Sie von unangenehmen Gedanken ab.
- Meditieren Sie.
- Lernen Sie Selbsthypnosetechniken, die Sie vor dem Auftritt einsetzen können.
- Entwickeln Sie Autosuggestionen, die Sie vor dem Auftritt einsetzen können.
9. Metaprogramme und Lampenfieber
Metaprogramme sind auch im Zusammenhang mit Lampenfieber nicht grundsätzlich positiv oder negativ. Sie können sowohl positive, wie auch negative Auswirkungen haben.
Unsere Metaprogramme sind den meisten von uns nicht bewusst. Der Coach kann dem Klienten dabei helfen, sich seiner Metaprogramme bewusst zu werden und damit dem Klienten neue Wahlfreiheit zu schaffen. Der Klient kann sich nun in manchen Kontexten seiner Metaprogramme bewusst werden und gezielt entscheiden, sich anders zu verhalten als bisher.
„Der Wert der jeweiligen Metaprogramme orientiert sich an der Nützlichkeit und Wahlfreiheit in der jeweiligen Situation.“
(Zitat: Peter Kensok & Katja Dyckhoff – Der Werte-Manager)
Die wichtigsten Metaprogramme im Zusammenhang mit Lampenfieber habe ich in die Beschreibungen der unterschiedlichen Lampenfieber-Kandidaten einfließen lassen.
10. Lampenfieber-Kandidaten
Ähnlich den Satir-Kategorien von Klienten in Stress-Situationen können wir unterschiedliche Typen von Lampenfieber-Kandidaten unterscheiden.
10.1 Der ungeschickte Lerntyp
Manche Kandidaten haben schlicht noch keine effiziente Makrostrategie entwickelt, um sich auf eine Auftrittssituation gut vorzubereiten. In der Folge sind Sie schlecht vorbereitet und Ihr Lampenfieber durchaus begründet, da Sie durch Ihre schlechte Vorbereitung in der Regel nur relativ schlechte Ergebnisse erzielen.
In diesem Fall wäre es sinnvoll, eine effiziente Lern- und Vorbereitungs-Strategie zu entwickeln.
10.2 Der emotional blockierte
Durch emotionale Blockaden ist der Lampenfieber-Kandidat nicht in der Lage, sich gut vorzubereiten und hat Angst vor schlechten Leistungen, die er in der Regel auf Grund der schlechten Vorbereitung erzielt. Auch in der Auftrittssituation ist der Kandidat emotional blockiert, sodass er seine tatsächlichen Fähigkeiten und Wissen nicht abrufen kann.
Es gilt für den Coach, mögliche Ursachen für die emotionale Blockade aufzuspüren und durch geeignete NLP-Formate zu beseitigen. Es eignen sich zum Beispiel Submodalitäten, Trance, Teilearbeit, Timelinearbeit, Autosuggestionen & Anker Techniken.
Chunk-Size | Detail | verliert sich oft im Detail, hat aber kein übergeordnetes Konzept, nach dem er sich vorbereitet und das ihm beim Auftritt eine grobe Richtung vorgibt |
Vorgehensweise | Optional | unterschiedliche Ansätze, die letztlich leider in der Vorbereitung nicht zum gewünschten Ergebnis führen |
Aufmerksamkeit | Selbst | Der emotional Blockierte kann durch seine starke Konzentration auf sich selbst eine starke Angst entwickeln, die ihm bei der Vorbereitung und beim Auftritt selbst im Weg steht. |
Zeitorientierung | Vergangenheit/ Zukunft | Unter Umständen rührt die Blockade daher, dass der Kandidat ständig über negative Erfahrungen nachdenkt. Andere emotional Blockierte denken so viel an den bevorstehenden Auftritt, dass das Lampenfieber stetig steigt. |
Stressverhalten | Emotional | Der emotional Blockierte reagiert mit Angst auf bevorstehende Bewertungssituationen. |
Aktivität | Inaktiv | Die Angst hindert den Kandidaten daran aktiv zu werden. |
10.3 Der Resignierte
Dieser Typ hat seine andauernden Fehlleistungen mittlerweile akzeptiert und sich in sein Schicksal ergeben. Dennoch hat er Angst vor Bewertungssituationen, da er dort immer wieder eine Abwertung seines Selbstwertgefühls erlebt.
Es ist wichtig, dass der Coach diesem Typ wieder Motivation und Zuversicht gibt, sich Kraft seiner Ressourcen aus seinem Stuck State befreien zu können. Erst dann können eventuell geeignete Lernstrategien oder andere Interventionen greifen.
10.4 Der Selbstbehinderer
Der Selbstbehinderer nutzt das Lampenfieber als willkommene Entschuldigung für schlechte Leistungen. Tatsächlich ist das Lampenfieber gar nicht so intensiv. Unter Umständen ist der Selbstbehinderer ein eher fauler Lerntyp, der es sich so bequem gemacht hat. Lampenfieber ist in diesem Fall ein gesellschaftlich besser akzeptierter Grund für eine schlechte Leistung als Faulheit bei der Vorbereitung.
Die Schuld für seine schlechten Leistungen sucht der Selbstbehinderer zusätzlich gerne in seiner Umwelt.
Der Coach könnte durch Zugangshinweise feststellen, dass er es mit einem Selbstbehinderer zu tun hat, wenn der Klient zum Beispiel keinerlei Stresssymptome zeigt während er über eine Bewertungssituation spricht. Der Selbstbehinderer wird wahrscheinlich auch den impliziten Kausativ gerne verwenden. Daher könnte die Meta- Modell-Frage wie folgt lauten: „Wenn das Lampenfieber nicht wäre, wären dann deine
Zeitorientierung | Vergangenheit | Negative Erlebnisse, an die er sich ständig erinnert beweisen ihm, dass er ein Versager ist. |
Aktivität | Inaktiv | Da es bisher nichts gebracht hat, sich anzustrengen, braucht er auch nichts mehr zu unternehmen. |
Leistungen besser?“. In den meisten Fällen ist der Selbstbehinderer ein eher Weg-Von motivierter Typ. Seine Motivation geht weg vom Lernaufwand. Die Motivation Hin-zu einem Erfolg ist nicht stark genug, um ihn zum Handeln zu bewegen, deshalb könnte es sich lohnen zu fragen, wie sein Leben in zehn Jahren aussieht, wenn er das starke Lampenfieber auch dann noch hat oder welche Chancen ihm vielleicht entgangen sind auf Grund des Lampenfiebers.
10.5 Der Perfektionist
Die Anforderungen des Perfektionisten an sich selbst sind unrealistisch hoch Das nicht Erreichen dieser Ansprüche hätte wiederum direkte negative Auswirkungen auf den Selbstwert.. Aufgrund der hohen Ansprüche an sich selbst ist die Gefahr aber groß, dass diese Ansprüche nicht erfüllt werden, was zu Lampenfieber führt. In Manchen Fällen haben auch andere Systemmitglieder sehr hohe Erwartungen an den Perfektionisten, denen er versucht gerecht zu werden.
Das Setzen realistischer Ziele kann dem Perfektionisten helfen, sein Lampenfieber zu reduzieren. Um dem Perfektionisten eine neue Perspektive auf seine eigenen Ansprüche zu ermöglichen, könnte die Frage auch lauten, ob er dieselben Ansprüche an Perfektion auch an ein kleines Kind hätte. Alternativ könnte man ihn fragen, was er einem kleinen Kind sagen würde, das einmal nicht so gute Ergebnisse erzielt hat.
Metaprogramme
Motivation | Weg von | Er möchte sich nicht anstrengen. |
Zielfilter | Optimierer | Was der Selbstbehinderer leistet, sollte seiner Meinung nach schon genügen. |
Motivationsrichtung | Beides | starke Motivation, exzellente Leistungen zu erbringen, zeitgleich oft eine starke Weg Von Motivation vor dem Versagen |
Referenzrahmen | Intern & Extern | Der Perfektionist ist selbst sein härtester Kritiker. Die Meinung anderer ist ihm oft aber genauso wichtig wie die eigene. Er lechzt förmlich nach Anerkennung. |
Gründe | Notwendigkeit | Seiner Meinung nach muss alles perfekt sein, sonst ist es nichts wert. Mittelmäßigkeit kommt nicht in Frage. |
Zeitorientierung | Zukunft | stark auf die bevorstehenden „Erfolge“ fokussiert |
Stressverhalten | Emotional | Der hohe Druck, den der Perfektionist aufbaut, entlädt sich in emotionalen Ausbrüchen. |
Zielfilter | Perfektion | Alles muss perfekt sein, um den Selbstwert zu wahren. |
Aktivität | Proaktiv | Um exzellente Leistungen zu erreichen arbeitet der Perfektionist, wenn es sein muss, bis zu völligen Erschöpfung. |
Regelstruktur | Meine/Meine | Als Perfektionist weiß er, was für ihn selbst |
richtig ist, muss auch für alle anderen richtig sein, denn er ist schließlich perfekt. | ||
Beurteilen/ Wahrnehmen | Beurteilen | Da es nur Perfektion gut ist, werden natürlich auch andere Menschen ständig beurteilt. Durch das ständige Beurteilen anderer erkennt der Perfektionist seine Überlegenheit und stärkt sein Selbstwertgefühl. |
Vergleich | Gut/Schlecht Art und Weise | Für den Perfektionisten gibt es nur perfekte Ergebnisse oder schlechte. Schlecht sind all die, die nicht perfekt sind. Der Perfektionist orientiert sich oft an unglaublich starken Vorbildern oder einem Idealbild seiner selbst, das schwer zu erreichen ist. |
11. Symptom, Ursache, Lösung
Im Folgenden habe ich versucht, verschiedene Symptome mit ihrer Ursache zu verbinden und geeignete NLP-Formate als mögliche Lösung zuzuordnen. Das Symptom Lampenfieber habe ich ausgespart, da es bei allen Klienten auftritt. Deshalb habe ich mich auf die spezifischeren Symptome konzentriert. Natürlich gibt es noch mehr Ursachen und mögliche Lösungen, als die hier aufgeführten. Diese Überlegung soll mir zunächst einen Leitfaden zum lösungsorientierten Vorgehen beim Coaching geben, der mit der Zeit ergänzt und verändert wird. Grundsätzlich arbeite ich mit vielen NLP– Formaten in Trance, die ich hier nicht als eigenständiges Format nochmal genannt habe.
11.1 Symptom Ursache Format im Überblick
Symptom | Ursache | Format |
Selbstsabotage, Vermeidungs- strategien | Sekundärgewinn | Öko-Check, |
Unentschlossenheit | Wertekonflikt | Wertearbeit, Hinterfragen der Werte, Wofür ist das gut? |
Schlechtes Gewissen bei Erfolg | Ordnung im Familiensystem | Öko-Check, Zirkuläres Fragen, Wahrnehmungspositionen, Systemische Rückgabe, Verbindungen lockern nach Tad James |
Negative Fantasien, Albträume | Negative Erfahrung(en) | TL Re-Imprint, Change History, Submodalitätenarbeit, Umgang mit Kritik, Introjekt, Fast Phobia Cure |
Negative GS ohne erkennbare Ursache | Limitierende GS aus der Familie | Reimprint, Change History, Zirkuläre Fragen, Mapping Across Submodalities, Introjekt, Format d. Logischen Ebenen, Diamond, GS auflösen nach Mohl |
Angst vor dem Publikum | Limitierende GS über das Publikum | Wahrnehmungspositionen, Mapping Across, Weg Mit Dem Angstgegner, GS auflösen nach Mohl, Diamond, Format d. Logischen Ebenen |
Geringer Selbstwert, Beschwichtiger | Limitierende Glaubenssätze auf Identitätsebene | Ressourcen Garten, Anker, Reassoziieren mit Erfolgserlebnissen, Positive „I“, TL-Re- Imprint, GS auflösen nach Mohl, Diamond, Format d. Logischen Ebenen |
Angst vor einem bestimmten Ort | Orte als K- Anker | Anker Verschmelzen, Anker verketten, Sumodalitätenarbeit |
Angst vor bereits bekanntem Publikum | Personen als K- Anker | Anker verschmelzen, Anker verketten, Wahrnehmungspositionen, Weg mit dem Angstgegner,TL Re-Imprint |
Angst vor der Angst | Negative Erfahrungen mit Lampenfieber | Repräsentationswechsel, SM, Six-Step- Reframe |
Ratlosigkeit in Bezug auf Vorbereitung | Schlechte Lernstrategie | Disney-Strategie, OSKAR, Zieleprozess, Chunking, Time-Line, Mini Change, Diverse erprobte Lernstrategien (z.B. Bilderstapel, Stützwortmethode, PQ4R) |
Resignation | Zahlreiches Scheitern | Ressourcen Garten, Re-Imprint, Change History, K+ Anker, Circle of Excellence, Praliné |
Gefühl der Überforderung | Perfektionismus | Realistische Ziele Setzen, GS überprüfen ggf. neuen GS installieren: Es ist OK Fehler zu machen. |
Ständige Unruhe | Innerer Dialog | Repräsentationssystemwechsel, Teileverhandlung, Visual Squash, Six-Step- Reframe |
Phobische Reaktion | Innerer Befürchtungsfilm | Fast Phobia Cure |
12. Abschließende Gedanken
Sicher ist, dass Lampenfieber die unterschiedlichsten Ursachen haben kann. Für den Coach gilt es zunächst, eine gute Auftragsklärung und Ursachenforschung zu betreiben, um den Hebel an der richtigen Stelle anzusetzen. Meiner Erfahrung nach spielen bei großem Lampenfieber limitierende Glaubessätze die größte Rolle, weshalb ich mit den Worten von Henry Ford schließe : Whether you think you can, or you think you can’t, you’re right.
Quellen:
- NLP-Practitioner Skript – Heiko Alexander
- NLP-Master-Practitioner Skript – Heiko Alexander
- Prüfungsangst und Lampenfieber – Metzig, Schuster
- Lampenfieber – Bert Udo Koch
- Das Powerprinzip – Anthony Robbins
- Der Wertemanager – Peter Kensok, Katja Dyckhoff