Ganzheitliche Medizin mit TCM und NLP
Ein Konzept zur theoretischen und praktischen Kombination der Traditionellen Chinesischen Medizin mit Neurolinguistischer Programmierung
Vorwort
Das Ziel der vorliegenden NLP-Masterarbeit ist es, zwei von Grund auf verschiedene therapeutische Systeme, nämlich die Traditionelle Chinesische Medizin und die neurolinguistische Programmierung „unter einen Hut“ zu bringen.
Die Herkunft der beiden Systeme, hier das alte China, dort der moderne Westen, könnten unterschiedlicher nicht sein. Dasselbe gilt für die grund-legenden Theorien oder die therapeutischen Methoden. Dennoch zeigen sich bei genauerer Betrachtung Gemeinsamkeiten und Überschneidungen, die im Rahmen eines ganzheitlichen Medizinansatzes von Bedeutung sein können.
Durch meine Tätigkeit als Lehrbeauftragter für Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin an der Universität Ulm, wie auch durch meine tägliche Arbeit in der Praxis, sind die Verbindungen und Gemeinsamkeiten zwischen westlicher und östlicher Medizin ein immerwährendes Thema, dem nun eine weitere Facette hinzugefügt werden soll.
Anmerkung zur Grammatik:
Auf die in neueren Texten der letzte Jahre häufig zu findende zeitgeistige Aufzählung beider grammatikalischen Geschlechter (Liebe Bürgerinnen und Bürger) oder auf den Einsatz diesbezüglicher Neologismen (SprecherInnen) wird zugunsten der männlichen grammatikalischen Form verzichtet, die in diesem Falle ausdrücklich auch die weibliche Version miteinschließt.
Anmerkung zur Verwendung von TCM-Begriffen:
Die Begriffe „Fülle“ und „Leere“ im Bezug auf die psychomentalen Aspekte der Funktionskreise weichen teilweise von der entsprechenden Einteilung und Symptomatik aus der Lehre der Inneren Organe (zang fu) ab. Sie orientieren sich vielmehr an der Bedeutung dieser Begriffe im Hinblick auf die jeweils bestehende tatsächliche psychomentale Pathologie.
Was die Verwendung des Begriffs „Typ“ (z.B. Holz-Typ) angeht, so wird damit eine Kategorisierung vorgenommen, die eine positive Ausprägung psychomentaler Charakteristika einer der 5 Wandlungsphasen beschreibt.
Anmerkung zur Verwendung von NLP-Begriffen:
Ob sich die in den Wandlungsphasen zugeordneten NLP-Begriffe in ihrer Bedeutung auf den (Ideal-) Typ oder auf die entsprechende Pathologie beziehen, wird jeweils aus dem Bezug deutlich oder ist dementsprechend gekennzeichnet.
1. Einführung
Die Notwendigkeit, eine ganzheitlich orientierte Medizin zu entwickeln, ergibt sich unter anderem aus der Tatsache, dass unsere westliche Medizin eine immer stärker werdende Spezialisierung aufweist.
Der Vorteil dieser Spezialisierung besteht in einer zunehmend exakter werdenden Analyse einzelner Symptome durch apparative Diagnostik sowie in einer ständig steigenden Auswahl an wirksamen Medikamenten und Eingriffsmöglichkeiten. Wie viele Untersuchungen und Befragungen von Ärzten und Patienten zeigen, gerät demgegenüber jedoch der Patient als Ganzes, der Mensch als höchst individuelle Kombination aus Psyche und Soma, aus Physiologie und Emotion, zunehmend aus dem Blickfeld.
Die moderne Gerätemedizin mit ihrem minimalen persönlichem Arzt-Patient-Kontakt kann einen integrativen Ansatz verschiedener Wissens-gebiete, wie ihn die ganzheitliche Medizin fordert, aus verschiedenen Gründen nicht leisten. Am Beispiel vereinfachend gesagt: neurologische, dermatologische oder gynäkologische Befunde können weder von den beteiligten Fachärzten noch von zeitlich überforderten und schlecht bezahlten Allgemeinmedizinern in einem übergeordneten Zusammenhang gesehen werden. Auch der Einfluss psychischer Aspekte wird, außer bei sogenannten psychosomatischen Krankheiten, nicht realisiert.
Auf der anderen Seite können Psychotechniken wie Gesprächstherapie oder Psychoanalyse körperliche Symptome nur höchst unvollständig in ihr Modell integrieren.
Ein wirkungsvolles, erprobtes und logisches System einer ganzheitlich orientierten Medizin ist derzeit in der westlichen Welt nicht zu finden. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bietet hier ein Modell, das in seiner Klarheit und in seiner Praxisrelevanz ohne weiteres auf westliche Maßstäbe übertragbar ist. Es stellt eine ideale Grundlage für ganzheitlich orientierte Medizin dar, indem Verbindungen zwischen Symptomen und Krankheiten verschiedenster Art aufgezeigt werden, die aus der westlichen Medizin meist nicht bekannt sind.
Als regulationsmedizinisches Verfahren regt die TCM zudem Körper und Psyche durch spezifische Reize zu einer Heilungsreaktion an, während die westliche Medizin in vielen Fällen durch steuernde Mechanismen eher eine Unterdrückung oder Maskierung von Symptomen betreibt. So erfolgreich und segensreich beispielsweise moderne Operationstechniken sein können, so hilflos ist die westliche Medizin gegenüber vielen multimodalen und chronischen Krankheiten.
Psychoemotionale Aspekte spielen in Diagnostik und Therapie der TCM eine große Rolle. Westliche Begriffe wie Unterbewusstsein, Kognition, Intuition oder Emotion finden sich, entsprechendes Verständnis der klassischen TCM-Grundlagen vorausgesetzt, in der alten chinesischen Naturheilkunde wieder. Die enge Verbindung zwischen psychischen und somatischen Anzeichen und Beschwerden kennzeichnet die tägliche Arbeit des TCM-Arztes und ermöglicht Behandlungserfolge, die mit einer einseitigeren Vorgehensweise nicht denkbar wären.
Die 5 Therapiesäulen der TCM, nämlich Akupunktur, Arzneimitteltherapie, Diätetik, Tuina-Manualtherapie und Qigong behandeln allesamt somatische wie psychoemotionale Beschwerden im Zusammenhang und gleichzeitig.
Trotz dieser breiten therapeutischen Grundlage gibt es im klinischen Alltag immer wieder Situationen, in denen Nicht-TCM-Therapieformen zur Anwendung kommen müssen, seien dies Techniken aus der konventio-nellen Medizin wie Antibiotikagabe, Therapieformen aus der westlichen Naturheilkunde wie Symbioselenkung, oder osteopathische Techniken wie Craniosacraltherapie.
Ein Arzt, der ganzheitlich orientiert arbeiten möchte, kommt nicht umhin, sein diagnostisches und therapeutisches Werkzeug ständig zu erweitern und zu verbessern. Da im psychotherapeutischen Bereich in der TCM keine spezielle Therapieoption auf kommunikativer Ebene bereitsteht, und da in vielen Fällen eine weniger analytisch orientierte als vielmehr eine lösungs-bezogene Intervention zur Behandlung von Patienten sinnvoll ist, bietet sich die Neurolinguistische Programmierung (NLP) als eine weitere geeignete Diagnose- und Therapietechnik an.
Vorteile, die die NLP hier gegenüber herkömmlichen Psychotherapie-verfahren auszeichnen, sind ein breites Spektrum an Interventionsformaten, ein relativ geringer Zeitaufwand und ein klar lösungsorientiertes Vorgehen. Viele wichtige Aspekte wie Unterbewusstsein, Planung, Kreativität, Neuro-physiologie, Erinnerung, Traumata oder Glaubenssätze werden von der NLP erfasst und können bearbeitet werden.
Eine gewisse Herausforderung besteht darin, NLP nicht nur in den Praxisablauf, sondern in ein ganzheitliches Konzept auf Basis der TCM zu integrieren, was im Folgenden versucht werden soll.
2. Grundlegende Ordnungssysteme in der TCM
Yin – Yang
Das Begriffspaar Yin-Yang kann durchaus als zentralster und wichtigster Begriff der traditionellen chinesischen Philosophie und Wissenschaft bezeichnet werden. Die früheste Erwähnung der Begriffe „Yin und Yang“ finden sich im „Buch der Wandlungen“ (yi jing /I Ging), das etwa um 700 vor Christus verfasst wurde.
Dort werden die beiden Begriffe durch unterbrochene bzw. durchgehende Balken dargestellt. Das „yi jing“, ein Werk, das auf dem Boden einer magisch – mythischen Weltsicht entstanden ist, ordnet und beschreibt unsere Welt und den Menschen mit Hilfe einer Art binären Codes: Yin und Yang.
Durch Kombination durchgehender bzw. geteilter Balken in Zweiergruppen entstehen zunächst 4 Paare, bei Hinzukommen eines weiteren Balkens dann 8 Dreiergruppen oder Trigramme, die sogenannten „ba gua“. Jedes dieser Trigramme hat ein anderes Aussehen und eine andere Bedeutung. Durch die unterschiedliche Kombination der Balken ist Folgendes darstellbar:
- Verschiedene Ausprägungsgrade bzw. Zustände von Yin und Yang, z.B. absolutes Yin oder Yang, Zwischenstufen
- Eine Entwicklung des Verhältnisses zwischen Yin und Yang, also die Darstellung eines Prozesses, z.B. Yin wächst im Yang
Die Balkengrafiken des yi jing, entstammen einer magischen Vorstellung, benutzen aber eine logische Form. Sie repräsentieren damit gleichzeitig eine mystische und eine mathematische Definition der Welt und all ihrer Phänomene. In einem späteren philosophischen Werk, dem „dao de jing“, ist darüber zu lesen:
Das Dao gebiert das Eine,
das Eine gebiert die Zwei,
die Zwei gebären die Drei,
die Drei gebären zehntausend Dinge.
Das Eine ist bei den Ba Gua der durchgehende Strich, die Zwei wird durch einen unterbrochenen Strich repräsentiert. Die Drei steht für die Trigramme, die zehntausend Dinge schließlich stehen für die Vielfalt der Dinge in unserer Welt, die mit Hilfe der Ba Gua symbolisiert werden können.
Die beschriebenen Yin-Yang Diagramme sind bei uns nicht allzu sehr bekannt, weitaus bekannter ist hingegen das Yin-Yang-Symbol:
Die schwarze Phase im Symbol repräsentiert das Yin, die weiße Phase das Yang, beide gemeinsam bilden eine Einheit und sind voneinander abhängig. Im vollsten Yin ist wieder der Kern des Yang vorhanden und umgekehrt
Dieses Symbol, das mittlerweile in westlichen Ländern in jeder Zeitschrift, in jedem T-Shirt-Laden, in jedem Schmucklädchen zu finden ist, wird von vielen lediglich als schickes Accessoire oder rein esoterisches Symbol betrachtet, aber weit gefehlt.
Der Begriff entstammt zwar dem mystischen Klassiker yi jing, er wird aber auf einer durchaus rationalen Eben in der TCM verwendet:
Yin und Yang sind Überbegriffe, mit deren Hilfe wir alle Dinge einer vergleichenden Beurteilung unterziehen können. Sie bilden ein bipolares Ordnungssystem, das zwar durchaus Ähnlichkeiten mit der aus dem Westen bekannten ja-nein bzw. on-off oder 0-1-Systematik hat, aus der sich die gesamte Softwareindustrie des Computerzeitalters entwickelt hat, das aber auf der anderen Seite gravierende Unterschiede hierzu aufweist.
Yin Yang hat nämlich nicht diesen ausschließenden Charakter wie ja-nein oder an-aus. Bei Yin-Yang gibt es kein entweder oder, sondern es herrscht Gleichzeitigkeit, mit Dominanz bestimmter Phasen. Beispiel: Ein Zimmer wird aus westlicher Sicht als „schön hell“ bezeichnet. Bei Einsatz des Yin-Yang-Prinzips würde man hinzufügen: es hat aber auch hier und da einige dunkle Stellen, etwa hinterm Fernseher.
Wir sind es gewohnt, in unserem Denken klar das Eine vom Andern zu trennen. Für eine analytische Denkweise, die seit Sokrates das Fundament der westlichen Wissenschaft und Kultur bildet, ist eine solche Betrachtungs-weise auch notwendig.
In der chinesischen Philosophie und Wissenschaft hingegen fällt diese Trennung bei weitem nicht so klar aus, hier wird immer gleichzeitig auch die andere Seite der Medaille gesehen, eine wichtige Voraussetzung für einen synthetischen Denkansatz.
Die beiden Pole von Yin-Yang existieren in Koexistenz, in Kooperation und in Abhängigkeit voneinander, wie sich das im Yin-Yang-Symbol sehr schön ablesen lässt.
Um die alltägliche Bedeutung des Yin-Yang-Ordnungssystems zu erläutern, hier ein paar Beispiele:
Yin Yang
Materie Energie
Ruhe Bewegung
langsam schnell
Nacht Tag
heiß kalt
Absinken Aufsteigen
Versammeln Ausdehnen
In der TCM spielt die Einteilung von Krankheitszuständen in Yin und Yang eine große Rolle: eine akute Entzündung stellt eine lokale Yang-Fülle dar, ein blasser, erschöpfter frierender Patient kann an einem Yang-Mangel der Niere leiden, eine dauerhaft gestresste Patientin mit Schlafstörungen und Migräne kann an einem Leber-Yin-Mangel mit aufsteigendem Yang leiden, usw.
Mit Hilfe dieses binären Systems können wir also Symptome, Krankheiten und sogar Personen auf einer grundlegenden Ebene kategorisieren. Für eine genauere Differenzierung bedarf es allerdings weiterer Elemente:
Das Prinzip der 5 Wandlungsphasen (wu xing)
Die Theorie der 5 Wandlungsphasen wurde von der selben philosophischen Schule entwickelt wie das Yin-Yang-Konzept, nämlich von der sogenannten Naturalismus-Schule.
Es handelt sich wiederum um ein Ordnungssystem, ähnlich dem Yin-Yang-System, nur eben nicht zweipolig, sondern fünfpolig.
Viele Zusammenhänge in der TCM können mit den Regeln der 5 Wandlungsphasen erklärt werden, und es ist besonders faszinierend zu sehen, wie sich manche Zusammenhänge auch aus Sicht der westlichen Welt, im Alltag wie in der Medizin, mit den Wandlungsphasen verständlich und logisch darstellen lassen.
Das Ordnungssystem der 5 Wandlungsphasen beschreibt den Menschen und seine Umwelt durch die Begriffe Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz. Man nennt das System auch die „5 Elemente“, allerdings handelt es sich hier nicht um Elemente im physikalischen Sinne, sondern um verschiedene Begriffe aus unserer Umwelt, die symbolische Bedeutung haben.
Man erklärt die Reihenfolge (s. Pfeile) der Wandlungsphasen damit, dass ein Element das andere ernährt, ähnlich wie eine Mutter das Kind ernährt. Deshalb nennt man diesen Zyklus den Ernährungszyklus oder sheng-Zyklus.
Durch die Zuordnung von Begriffen zu den Wandlungsphasen kann dieses System nun mit Leben erfüllt werden. Man kann nämlich, wie schon beim Yin-Yang, so ziemlich jeden Aspekt unserer Realität in das System einordnen.
So entspricht beispielsweise der Frühling der lebendigen, wuchernden Kraft des jungen Holzes, und auch Begriffe wie Wind, Kindheit und die Organe Leber und Gallenblase werden mit der Wandlungsphase Holz assoziiert.
Dem Feuer entsprechen Begriffe wie Hitze, Sommer oder Erregung, sowie das Herz als Organ.
Die Wandlungsphase Erde repräsentiert Fruchtbarkeit, aber auch Ernährung, Feuchtigkeit, das Lernen, Zentrierung oder Verdauung.
Zur Metallphase werden unter anderem Atmung, Sprache und Haut gerechnet, während zum Wasser Begriffe wie Kälte, Knochen, Entwicklung sowie Tod und Wiedergeburt zählen.
Schon durch diese kurze Aufzählung wird klar, dass hier äußerliche und innerliche Faktoren, körperliche und psychische Begriffe, mentale und emotionale Aspekte aufgrund von Gemeinsamkeiten in fünf Kategorien eingeteilt werden. Bei näherer Beschäftigung mit diesem System zeigt sich eine erstaunliche Logik und Nachvollziehbarkeit, viele bisher völlig unklare Zusammenhänge werden deutlich und können in Diagnostik und Therapie einbezogen werden.
Wenn man herausfinden möchte, ob es zwischen der Neurolinguistischen Programmierung und der Traditionellen Chinesischen Medizin Teilmengen gibt, die sich überschneiden, dann bietet es sich an, zunächst im Bereich der psychomentalen Aspekte der 5 Wandlungsphasen zu suchen. Hier findet sich die Schnittstelle, an der TCM und NLP verbunden werden können.
3. Neurolinguistische Programmierung
Die von Richard Bandler und John Grinder ins Leben gerufene neuro-linguistische Programmierung (NLP) basiert auf den Kenntnissen und der Erfahrung verschiedener Psychotherapeuten, Anthropologen, Linguistiker und Philosophen. Sie vereint neurologische, emotionale und kognitive Mechanismen und Verhaltensmuster, macht die individuelle Auslegung der Realität zu einem zentralen Thema und bietet eine ganze Reihe von Interventionsmöglichkeiten, sogenannte Formate, an. Weitere zentrale Themen des NLP sind verbale und nonverbale Kommunikation, Schärfung der Wahrnehmung und die Arbeit mit temporär nicht oder nur einge-schränkt zugänglichen Fähigkeiten, sogenannten Ressourcen.
Im Rahmen der Interventionsformate spielen das „Ankern“, eine psycho-physiologische Verknüpfung von auslösenden Reizen und erwünschten Reaktionen, sowie das Arbeiten in tiefer Entspannung („Trance“ des Klienten/Patienten) eine große Rolle.
4. Im Zusammenhang mit TCM verwendete NLP-Themen
Im Bemühen, eine gemeinsame Schnittmenge zwischen TCM und NLP zu finden wurde bei beiden Themenkreisen eine Auswahl getroffen. Bei der TCM handelt es sich um die Typenbeschreibung aus den Wandlungsphasen und um die emotional-spirituell-mentalen Aspekte der Funktionskreise.
Beim NLP wurden folgende Themen ausgewählt, die hier kurz beschrieben werden:
Werte
Werte sind übergeordnete Richtlinien, nach denen wir unser Handeln beurteilen und in manchen Fällen auch richten. Sie werden in Form von Nominalisierungen ausgedrückt: Gelassenheit, Offenheit, Anerkennung, Sicherheit, Reichtum oder Liebe sind Beispiele.
Werte, die wir bereits verwirklicht haben, können auch als Ressourcen gesehen werden, während Werte, nach denen wir noch streben, den Charakter von Zielen annehmen. Manche Werte sind in unserer Gesellschaft so alltäglich geworden, dass sie gar nicht mehr als solche wahrgenommen werden, z.B. Nahrung oder Kleidung.
Ressourcen
Fähigkeiten, die uns bei der Bewältigung des Alltags und bei der Verwirklichung unserer Ziele unterstützen, werden Ressourcen genannt. Die Ressource Durchhaltevermögen ist beispielsweise sehr hilfreich, wenn ein Projekt sich über eine lange Zeit hinzieht. Die Ressource Flexibilität ermöglicht es, bei einem Wechsel der Firmenleitung seine Aufgaben ohne Probleme weiter zu erledigen.
Ressourcen, die einem momentan nicht (oder scheinbar nicht) zur Verfügung stehen, können mit NLP-Techniken nutzbar gemacht werden. Wenn man die betreffende Ressource in der Vergangenheit schon einmal erlebt hat, wird die Erinnerung zu Hilfe genommen. Wenn die Ressource im eigenen Erfahrungsschatz noch fehlt, kann sie mit Hilfe der Phantasie erzeugt oder von Anderen übernommen werden.
Repräsentationssysteme
Informationen über unsere Umwelt erhalten wir über unsere Sinnesorgane und speichern sie dementsprechend als Bilder, Gehörtes, Gespürtes, Gerochenes oder Geschmecktes ab. Die im Erinnerungsspeicher abgelegte Information stellt eine Repräsentation des Erlebten dar.
Repräsentationssysteme können visuell, auditiv, kinästhetisch, olfaktorisch oder gustatorisch sein, und zwar jeweils erinnert oder (mit Hilfe der Phantasie) konstruiert. Durch gezieltes Ansprechen geeigneter Repräsenta-tionssysteme können Erinnerungen oder konstruierte Phantasien sehr intensiv und damit sehr wirkungsvoll werden.
Bevorzugtes Repräsentationssystem:
Die aus dem NLP bekannte Einteilung in Primäres Repräsentationssystem, Leitsystem und Referenzsystem wird individuell durch zuhören (Wortwahl) und beobachten (Gestik, Augenbewegungen) getroffen. Die Typen-Zuordnung im Sinne der TCM, hier „Bevorzugtes Repräsentationssystem“ genannt, bezieht sich auf eine tendenzielle Bevorzugung des betreffenden Typus für das genannte Repräsentationssystem.
Einschränkende Glaubenssätze:
Glaubenssätze sind Überzeugungen, die wir im Laufe unseres Lebens entweder selbst geformt oder von Anderen übernommen haben. Sie stellen eine wichtige Orientierungshilfe im täglichen Leben dar, können aber durch negative Inhalte auch hinderlich und einschränkend wirken.
Reaktionsmuster auf Kritik:
Jeder reagiert anders auf Kritik, wobei allerdings auch die Art der Kritik eine große Rolle spielt. Trotzdem gibt es verschiedene Reaktionsmuster, mit denen Menschen je nach Typus und Erfahrungen immer wieder auf Kritik reagieren. Beispiele: Gegenangriff, Leugnen, Unterwürfigkeit.
Bewältigungsstrategien für Kritik:
Um Kritik an der eigenen Person kompensieren zu können, werden typische strategische Verhaltensmuster angewandt, die oft auch Grund-lebensstrategien entsprechen.
Beispiele: unsichtbar machen, populär sein, Macht einsetzen.
Metaprogramme:
Hier handelt es sich um übergeordnete, interne Sortiermuster, die unser Verhalten und die Art, wie wir Information verarbeiten, maßgeblich beeinflussen. Selbst inhaltsfrei stellen sie kontextabhängige Kategorien dar, die in Form von gegensätzlichen Begriffen dargestellt werden, die Extremen entsprechen. Die individuelle Ausprägung eines Metaprogramms kann anhand einer Markierung auf einer Linie gekennzeichnet werden, die beide Begriffe verbindet.
Beispiel „Chunk Size“:
detailorientiert-überblicksorientiert
= deutlich überblicksorientierte Person
Dramaposition:
Eine typische Rollenkonzeption im Rahmen der zwischenmenschlichen Kommunikation spielen die Positionen, die Beteiligte in bestimmten Situationen (bevorzugt) einnehmen. Greift ein „Täter“ ein „Opfer“ an, steht oft ein „Retter“ zur Verfügung, um das Opfer zu unterstützen. Die Positionen können im Laufe der Auseinandersetzung schnell wechseln.
5. Emotionale, mentale und spirituelle Aspekte der 5 Wandlungsphasen in Verbindung mit NLP-Themen und -Aspekten
Ein Charakteristikum der TCM stellt die völlige Einheit von Körper und Psyche dar. Der Körper ist in seiner Gesamtheit von der Psyche bzw. vom „Geist“ durchdrungen und auf innigste mit ihm verwoben.
Die westliche Medizin definiert unsere Emotionen als Funktion unseres Gehirns. Ganz im Gegensatz dazu postuliert die TCM einen engen Zusammenhang zwischen Emotionen und bestimmten Organen bzw. Funktionskreisen.
Als Funktionskreis gilt ein zu einer Wandlungsphase gehöriges System aus Organ, Meridian, Funktionen dieser Einheit und zugehörigen Attributen aus den Wandlungsphasen. Wenn wir in der TCM beispielsweise von der Niere sprechen, dann ist damit keineswegs nur das Organ Niere gemeint, sondern auch der Nierenmeridian, die Themen Entwicklung und Fortpflanzung, ein Teil des Wasserhaushalts, die Basisenergie yuan-qi, die Lendenwirbelsäule, die Emotion Angst, der Wille, die Fähigkeit zu Halten u.v.a.m.
Im Folgenden wird kurz und nur fragmentarisch erklärt, welche Basis-emotionen welchem Funktionskreis zugeordnet sind:
• Das Herz beherbergt die Freude. Dieser in sich positive Begriff wird gerne mit dem eher neutralen Begriff der Erregung ergänzt. Hierzu wird außer der Freude auch die Aufregung gerechnet.
• Der Milz ist die Emotion Sorge zugeordnet. Hier ist eine kurze Erklärung des Begriffs „Milz“ notwendig: dieser Ausdruck wird nämlich in der TCM großteils zur Beschreibung dessen angewendet, was im Westen als „Verdauung“ bezeichnet wird, also im Wesentlichen eine Umwandlung von Stoffen aus dem Umwelt in jene Art von Energie und Materie, die der Körper verwerten und verwenden kann. Gleichzeitig sorgt der Funktionskreis Milz für den Transport der gewonnenen Energie und Substanz in den Körper hinein. Die Milz ist demnach für Transformation und Transport zuständig und damit für die Versorgung unseres Organismus. So erklärt sich auch die Sorge als zugeordnete Emotion, einerseits als umsorgende Emotion, aber auch als Besorgnis.
• Zur Lunge gehört die Traurigkeit. Schluchzen und Weinen drücken sich stark über Funktionen der Atmung aus. Ein trauriger Mensch zeigt sehr oft einen zusammengesunkenen Thorax und flache Atmung.
• Der Niere ist die Angst zugeordnet. Die Niere ist unter anderem zuständig für die beiden unteren Tore, die Schließmuskel der Blase und des Anus. Akute heftige Angst kann zum Verlust der Kontrolle der Niere über die unteren Tore führen: man „macht in die Hose“.
• Zur Leber, zu der auch die Gallenblase gehört, rechnet man in der TCM die zornigen Emotionen: Zorn, Wut oder Aggressivität, wenn einem „eine Laus über die Leber gelaufen ist“, oder wenn einem „die Galle hochkommt“. Aber auch mehr nach innen gerichtete Gefühle wie Frustration gehören zur Leber.
Zusätzlich zu den Grundemotionen in den einzelnen Funktionskreisen kommt der Einfluss des Geistes „shen“ zum Tragen, der einerseits eine übergeordnete Funktion erfüllt, andrerseits aber auch wieder in den Funktionskreisen mit jeweils einem charakteristische spirituell-mentalen Anteil Einfluss nimmt:
Der übergeordnete Geist, „shen“ beinhaltet:
• alle Aspekte des Bewusstseins und des Unterbewusstseins
• die spirituell-psychisch-mentale Existenz des Menschen
o als Individuum wie auch
o als Teil des „Ganzen“: des Universums, der Menschheit, einer Ethnie oder Familie
• Yang-Aspekte: Verstand, zielgerichtetes Denken, Fokussierung
• Yin-Aspekte: Aufnahmebereitschaft, Stille, Öffnung
Im Idealfall sorgt ein harmonischer shen für eine Gesamtpersönlichkeit in Harmonie, für Klarheit, innere Ruhe, Zufriedenheit und emotionale Balance. Nach außen hin zeigt sich solch eine ausgeglichener shen in einer sehr positiven Ausstrahlung, oder auch als Charisma.
Der übergeordnete shen entwickelt in den Funktionskreisen fünf sogenannte „spirituell-mentale Aspekte“, die wiederum „5 shen“ (wu shen) genannt werden. Es sind dies shen, hun, po, yi und zhi.
TCM und NLP in der Feuerphase
Der spirituell-mentale Aspekt des Herzens: der shen des Herzens
• zentrale psychoemotionale und mentale Instanz
• klares Bewusstsein, Präsenz, Gegenwärtigkeit, Wahrnehmung, Wachsein, klarer Verstand. Denken können als Fähigkeit, seine Aufmerksamkeit auf etwas Bestimmtes lenken können, damit auch Lebenstüchtigkeit, die Fähigkeit, alltägliche Probleme lösen
• erinnern, gutes Gedächtnis
• tags aktiv, nachts beim Schlafen ruhig, auftanken, Kraft schöpfen,
Steuerung der Schlaf-Wach-Phasen (gemeinsam mit hun)
• der shen des Herzens muss sich im Blut verankern können.
Pathologie Herz-Blut-Mangel = Unruhe und Schlafstörungen
• Neugier charakterisiert das Feuerelement und damit das Herz.
Ohne Neugier kein Lernen.
• der shen des Herzens vermittelt Weisheit und Einsicht
• intuitives Wissen, unabhängig von rationaler Überlegung
(gemeinsam mit po und hun)
Weitere Attribute der Wandlungsphase Feuer und des Herzens:
Lachen, Ehrlichkeit, sprechen, „das Herz auf der Zunge tragen“ (die Zunge gehört zum Funktionskreis Herz)
Feuer-Typ: strahlend, motiviert, klar, neugierig, begeisterungsfähig,
leidenschaftlich
Feuer-Pathologie:
Fülle: hektisch, hysterisch, plappernd, unberechenbar, fanatisch
Leere: freudlos, unruhig, rastlos, nervös, wortkarg
NLP-Themen und -Aspekte in der Wandlungsphase Feuer
Werte:
Lieben und geliebt werden: Wie die Farbe rot gehört auch das Thema Liebe zum Feuer, auch das Thema heiße Liebe, Liebe die aufregend ist. In Verbindung mit sexuellem Begehren spielt hier die Verbindung des Herzens zur Niere über die shao-yin-Achse eine Rolle. Aber auch die reine Freude, die man erfährt, wenn man „platonisch“ liebt, etwa Freunde, Eltern oder Kinder, oder wenn man von ihnen geliebt wird, ist hier angesiedelt. Wenn eine Liebe verloren geht, bricht es einem manchmal das Herz.
Erkenntnis: Das klare Erkennen erzeugt ein tiefes Gefühl der Freude und Befriedigung. Sei es, sich beim Sitzen in einer Wiese ganz genau ein Gänseblümchen anzuschauen, es ganz klar und in all seiner schlichten Schönheit zu erkennen. Sei es, plötzlich ganz klar zu erkennen, wie man ein Problem aus der Welt schaffen kann. Oder sei es, bei philosophischer Betrachtung den Sinn der eigenen Existenz zu erkennen. Nach Erkenntnis zu Streben ist ein Wert, der wohl bei Vielen in Vergessenheit geraten ist, und der gerade deshalb höchst erstrebenswert ist
Optimismus: Eine positive Grundeinstellung gegenüber allen Ereignissen kann es sehr erleichtern, auch schwierige Lebensphasen zu meistern. Das freudige Herangehen an Unternehmungen, das den Feuertypen auszeich-net, kann, besonders bei bewusster Wahrnehmung, ein Wert sein, der für die betreffende Person in der Wertehierarchie sehr weit vorn steht.
Ressourcen:
Klarheit: Der klare Blick, der wache Verstand sind Funktionen des shen des Herzens. Klarheit ist die Voraussetzung für gute Wahrnehmung, realistische Beurteilung und richtige Entscheidung.
Begeisterungsfähigkeit und Motivation: Das Feuer des Herzens lässt die Freude an einem Thema zur Begeisterung werden und treibt uns zu Erfolgen, die ohne diese Energie nicht möglich wären. Der Partner des Herzens auf der shao-yin-Achse, die Niere, steuert den Willen bei, um ein Problem engagiert und motiviert anzugehen.
Neugier: Entwicklung kann es nur geben, wenn etwas Neues hinzukommt. Um dieses Neue zu suchen und schließlich zu finden, braucht es die Neugier.
Präsenz: Im hier und jetzt (in der Gegenwart) zu leben, mit wachem Verstand präsent zu sein, und gleichzeitig in einer Gruppe von Personen eine sehr präsente Position einzunehmen, ist eine Ressource, die für Zufriedenheit, Anerkennung und Erfolg maßgeblich ist.
Bevorzugtes Repräsentationssystem: visuell. Der shen zeigt sich in den Augen als der „klare Blick“.
Einschränkende Glaubenssätze z.B.:
- Keiner liebt mich
- Es hat ja doch alles keinen Wert
Reaktionsmuster auf Kritik: Leugnen. Das kann ja gar nicht sein, dass ich was gemacht habe, was (Fülle) nicht fantastisch ist, oder (Leere) mich noch weiter runterzieht. Leere auch: Unterwürfigkeit.
Bewältigungsstrategien für Kritik: Popularität. Bei Leere: unsichtbar machen
Metaprogramme:
Feuer-Fülle Feuer-Leere
Motivation und Richtung: hin zu weg von
Vorgehensweise: optional prozedural
Gründe-Sort: Möglichkeit Notwendigkeit
Kommentar: Den Feuer-Fülle-Typ kennzeichnet ein Übermaß an Yang-Energie. Er sprudelt über vor Optimismus, seine Bandbreite reicht vom feiernden Fan bis zum durchgedrehten Fanatiker, in jedem Fall ist es ihm wichtiger, etwas zu erreichen, als etwas zu vermeiden.
Er liebt es, sich von einer Minute zur anderen nach Belieben so oder so zu entscheiden, ihm steht die Welt mit allen ihren fantastischen Optionen und Möglichkeiten weit offen.
Der Leere-Typ verhält sich genau umgekehrt. Er hat Angst davor, noch mehr Unfreundlichkeit, Lieblosigkeit und Ablehnung zu erfahren, als bisher schon, was zu einer weg-von-Strategie führt. Er hält sich sicherheitshalber an vorgegebene Leitlinien und tut, was notwendig ist, um einigermaßen klarzukommen.
Dramaposition: Beide Feuer-Pathologien entsprechen eher dem Opfer-Typ. Der Fülle-Typ ist zu wenig überlegt und viel zu spontan, um nicht ein Opfer für manchen Zeitgenossen abzugeben. Der Leere-Typ wiederum ist zaghaft, nervös und unlustig, eine perfekte Beute für Täter.
TCM und NLP in der Erdephase
Der spirituell-mentale Aspekt der Milz: yi, das Denken
• Transformation und Transport: Umwandlung von Informationen in verwertbares Wissen und Einverleibung desselben
• Verdauen/Verarbeitung von äußeren Eindrücken, Gedanken,
Erlebnissen
• Konzentrieren, Analysieren, Lernen, Aufnehmen, Einprägen
• Zentrierung
Weitere Attribute der Wandlungsphase Erde und der Milz:
fürsorglich, kooperativ, diplomatisch, langsam, beständig, reif
Erde-Typ: rundlich, gemütlich, in sich ruhend, verfressen, fürsorglich, vermittelnd
Erde-Pathologie:
Fülle: überbesorgt, überprotektiv, oft außer sich, Essstörungen, Fixierungen
Leere: apathisch, dumpf, schlapp, unreif, Lernblockaden
NLP-Themen und -Aspekte in der Wandlungsphase Erde
Werte:
Zugehörigkeit, Gemeinschaft: Für den Erde-Typus spielt dieses bei den Dilts-Ebenen relativ weit oben angeordnete Thema eine zentrale Rolle. Mit seiner auf Andere bezogenen, fürsorglichen Art und seiner Fähigkeit zur Kooperation ist er ein beliebtes Mitglied von Gruppen jeder Art und Größe. Man kann sich auf ihn verlassen, er lässt einen nicht im Stich. Das Gefühl, dazuzugehören, oder vielleicht sogar das Zentrum einer sozialen Aktivität zu sein, erdet den Erde-Typen: ein Gefühl, das perfekt zu seiner Wandlungs-phase und seinem Charakter passt.
Altruismus: Sich um andere zu kümmern entspricht der inneren Neigung des Erde-Typus, da er gerne versorgt und umsorgt. Gleichzeitig erzeugt dieser für ihn so zentrale Wert wiederum Anerkennung in der Gruppe, was den Wert sozusagen verdoppelt.
Ressourcen:
Ruhe: Der Erde-Typ verkörpert eine sehr physische Art von Ruhe. Das Bild des dickbäuchigen, ruhenden Buddha zeigt diese Art von körperlicher Zentriertheit, die in Idealfall auch mit geistiger Ruhe einhergeht, sehr anschaulich. In lebhafter, geselliger Runde ist der eher langsame Erde-Typ oft der ruhende Pol.
Analysefähigkeit und Lernen: Wie der Verdauungsfunktionskreis Milz komplexe Nahrungsmittel in ihre Bestandteile auflöst, so ist auch der shen der Milz, yi genannt, zuständig für die Fähigkeit, analytisch zu denken. Analytik ermöglicht sowohl die Auflösung komplexer Aufgaben in kleine, lösbare Teile (chunking down), als auch die Erkenntnis bestehender Zusammenhänge (chunking up). Beides ist für das Lernen von anspruchs-vollem Stoff unerlässlich.
Aufnahmefähigkeit: Der Milz-Typ verträgt eine ganze Menge, sei es Essen, Getränke oder auch Wissensstoff. In Seminaren sitzt der Erde-Typ wie festgewachsen auf seinem Stuhl und saugt den angebotenen Stoff geradezu in sich hinein. Eine Ressource, die für Personen mit einer eher kurzen Aufmerksamkeitsspanne sehr notwendig sein kann.
Bevorzugtes Repräsentationssystem: gustatorisch. Der Mund bereitet die Nahrung zur Verdauung vor, das Schmecken gehört ebenfalls zur Milz.
Einschränkende Glaubenssätze z.B.:
- Ich muss mich ständig um alles kümmern
- Ich muss mir wegen allem Sorgen machen
Reaktionsmuster auf Kritik: Rechtfertigung bzw. extreme Sachlichkeit, kann aber gut mit Kritik umgehen
Bewältigungsstrategien für Kritik:
Gutmensch, sammelt im vornherein Pluspunkte
Metaprogramme:
Erde-Fülle Erde-Leere
Referenzrahmen extern intern
Aufmerksamkeit andere selbst
Zeitorientierung Zukunft Gegenwart
Kommentar: Dem besorgten Fülletyp ist es extrem wichtig, was die Anderen denken, und oft richtet er auch seine eigenen Entscheidungen eher nach externen Referenzen, während der dumpfe Leere-Typ gar nicht auf die Idee kommt, sein inneres Phlegma zu überwinden, um nach draußen zu lauschen. Der Aufmerksamkeitsrahmen ist entsprechend verteilt. Der Fülle-Typ denkt viel darüber nach und grübelt, was sein wird, während es dem Leere-Typ nur wichtig ist, dass er jetzt gerade in Ruhe gelassen wird.
Dramaposition: Der diplomatische, vermittelnde Erde-Typ begibt sich gerne in eine Retterposition, die aber kooperativ beide Seiten bestehen lässt. Für die Fülle-Pathologie steht ein extrem beschützendes Retter-Verhalten, für die Leere-Pathologie Teilnahmslosigkeit: man hält sich raus.
TCM und NLP in der Metallphase
Der spirituell-mentale Aspekt der Lunge: po, die Körperseele
• körperlichster Aspekt des Geistes
• Wahrnehmung der Informationen der Sinnesorgane, Fähigkeit zu gut unterscheidbaren, klaren Sinnesempfindungen: Kontakt zwischen Seele und Umwelt, Mittler zwischen shen und Körper
• zuständig für instinktive Reaktionen
• zuständig für koordinierte Bewegungen
• wenn der Körper stirbt, kann die Körperseele nicht überleben:
der Lebensatem (po der Lunge) wird ausgehaucht
Weitere Attribute der Wandlungsphase Metall und der Lunge:
Kommunikation, Grenzen (Haut!), Loslassen können, Suchtverhalten
Metall-Typ: kommunikativ, perzeptiv, kinästhetisch, genießerisch, offen, kritisch, intuitiv
Metall-Pathologie:
Fülle: Kommunikationsproblem, isoliert, klammert, verschlossen, übergenau
Leere: durchlässig, empfindlich, melancholisch, spürt sich nicht, wurstig, süchtig
NLP-Themen und -Aspekte in der Wandlungsphase Metall:
Werte:
Kommunikationsfähigkeit: Für den Metalltypen ist die Fähigkeit zu und die Freude an Kontakten zu Anderen ein beständiger Wert. Durch intensive Kommunikation erfährt und trainiert er seine Fähigkeit, mit Grenzen umgehen zu können, Grenzen gezielt zu setzen, zu überschreiten oder zu respektieren.
Berührung: Berührung ist eine körperliche Erfahrung unmittelbarer Nähe, die für den Metalltypen von großer Bedeutung ist. Die Haut gehört ebenso zur Wandlungsphase Metall wie das Thema Grenzen, und auch die Traurigkeit des Metalls hat Bezüge zu Rührung und Berührung.
Genuss: Der Metalltyp liebt es zu genießen. Gemeinsam mit dem Herzen gehört die Lunge zum Gebiet des „Oberen Erwärmers“, beide verbinden engste Zusammenhänge auf physiologischer wie auf psychoemotionaler Ebene. Die Freude des Herzens und die zur Lunge gehörige Schnittstelle zwischen innen und außen, die Vermittlung zwischen den schönen Dingen der Welt und dem Ich, lässt jede Art von Genuss zu. Aber auch die Perversion des Genusses, die Sucht, ist eine Facette des Metalls.
Ressourcen:
Offenheit: Der Metalltyp ist offen für seine Umwelt, die Lunge ist ja das einzige innere Organ, das direkten Kontakt zur Umwelt hat. Seine Fähigkeit, rechtzeitig Grenzen zu setzen, gibt dem Metalltypen die Sicherheit, offen sein zu können.
Instinktsicherheit: Der po der Lunge ist auch zuständig für die instinktive Reaktion: für Reflexe, für instinktive Handlungen wie auch für intuitive Entscheidungen, wobei Letzteres wieder in Zusammenarbeit mit dem Herzen gesteuert wird.
Gelassenheit: Gelassen ist man, wenn man etwas geschehen lassen kann, wenn man auch zur rechten Zeit loslassen kann. Diese Fähigkeit des Metalltypen wird unterstützt durch eine entspannte Leber (Holzphase).
Bevorzugtes Repräsentationssystem: kinästhetisch. Die Lunge regiert über die Haut, der po vermittelt zwischen Wahrnehmung und Empfindung.
Einschränkende Glaubenssätze z.B.:
- jeder ist auf sich allein gestellt
- ich muss alles Elend dieser Welt mitertragen
Reaktionsmuster auf Kritik: Dissoziierte Kühle, der Metalltyp grenzt sich ab. Bei Leere zeigt sich eine übermäßig Yin-betonte Weichheit, Unterwürfig-keit oder Gleichgültigkeit
Bewältigungsstrategien für Kritik: Perfektionist. Kann meist gut mit kon-struktiver Kritik umgehen, im anderen Falle Abgrenzung. Bei Leere Neigung zur Selbstzerstörung
Metaprogramme: Metall-Fülle Metall-Leere
Motivation und Richtung weg von weg von
Chunk-Size Detail Überblick
Referenzrahmen intern extern
Vorgehensweise prozedural optional
Beziehungsrahmen Unterschied Gleichheit
Kommentar: Der verschlossene Fülle-Typ wird ebenso wie der zu durchlässige Leere-Typ eher durch Vermeidung gesteuert. Der Fülle-Typ macht Entscheidungen mit sich selbst aus und geht dabei gerne sehr prozedural bis pedantisch vor, beachtet jedes Detail und jede noch so geringe Abweichung. Der Leere-Typ richtet sich gerne nach der Meinung Anderer und kann heute so und morgen so entscheiden, Hauptsache die Richtung stimmt und alle sind zufrieden.
Dramaposition: Der kritische Metalltyp greift gerne auch mal an (Täter), grenzt sich gerne ab, ist aber offen für Argumentation und kann auch als Retter auftreten. Der Fülle-Typ mit reichlich Yang-Energie steht für harte Abgrenzung und Konfrontation (Täter), der Leere-Typ ist wie das Fähnchen im Wind, das sich jeder Strömung anpasst (Opfer).
TCM und NLP in der Wasserphase
Der spirituell-mentale Aspekt der Niere: zhi, die Willenskraft
• Durchhalten, Durchsetzungsfähigkeit, Zielstrebigkeit: Wollen und Umsetzen, Zähne zusammenbeißen (Zähne = Niere)
• Motivation (gemeinsam mit dem Herzen)
• der “aufrechte Gang” (Knochen/Wirbelsäule), “hoch erhobenen Hauptes” durchs Leben gehen
• das Halten: Gedächtnis
Weitere Attribute der Wandlungsphase Wasser und der Niere:
Beharrlichkeit, Härte, Widerstandsfähigkeit, Tiefe
Wasser-Typ: aufrecht, willensstark, entschlossen, zäh, ruhig
Wasser-Pathologie:
Leere: willensschwach, ängstlich, verunsichert, überversichert, risikoscheu
Fülle: geht über Leichen, überdominant, unnachgiebig
NLP-Themen und -Aspekte in der Wandlungsphase Wasser:
Werte:
Sicherheit: Ein Zustand, aus dem heraus der Wassertyp seine ruhige Entschlossenheit zieht, ist das Gefühl der Sicherheit. Durch seine Qualitäten kann er andrerseits gut für sich und seine Angehörigen Sicherheit schaffen. Sicherheit führt zum Gefühl der Geborgenheit.
Stabilität: Ein stabiles Fundament für seine Unternehmungen, eine stabile Physis, ein stabil funktionierendes Planungssystem, eine stabile Software oder eine stabile Beziehung: all dies sind für den Wassertypen Werte, die in seinem Leben eine wichtige Rolle spielen.
Konsequenz: Der Metalltyp ist willensstark und entschlossen und er schätzt konsequentes Denken und Handeln bei anderen wie bei sich selbst.
Ressourcen:
Willensstärke: Auch wenn es schwierig wird, oder gerade dann, kann sich der zhi der Niere in seiner Festigkeit beweisen: „when the going gets tough, the tough get going“. Auch wenn es vielleicht nicht übermäßig schwierig ist, dafür aber sehr lange dauert, kann der Metalltyp seine Beharrlichkeit aus-spielen.
Aufrechtsein: Zur Wasserphase gehören die Knochen, ganz besonders die Wirbelsäule. Das Skelett bildet unseren grundlegenden Halteapparat, der aufrechte, gerade Rücken versinnbildlicht das Aufrechtsein. Dies gilt auch in psychisch-moralischer Hinsicht: Aufrichtigkeit, Authentizität und Ehrlichkeit sind typische Ressourcen des Wassertypen, wobei hier wieder der enge Bezug zwischen Herz und Niere über die shao-yin-Achse eine Rolle spielt.
Zulassen können: Eine oft wenig beachtete Fähigkeit des Wassertypen ist es auch, Dinge zulassen zu können. Aus seiner bevorzugten Position der Sicherheit und Stabilität heraus kann er den Willen des zhi dazu einsetzen, Dinge geschehen zu lassen, ohne sie beeinflussen zu wollen. Hier zeigt sich eine Yin-Ausprägung des Willens, der auch Bezug zur Lunge (Loslassen) hat.
Bevorzugtes Repräsentationssystem: auditiv. Die Ohren sind der Wasser-phase und dem Funktionskreis Niere zugeordnet.
Einschränkende Glaubenssätze z.B.:
- ich schaff es ja doch nicht
- ich bin schutzlos
- ich kann nur durch Härte überleben
Reaktionsmuster auf Kritik: Kann Kritik gut ertragen, lässt sich aber nicht beirren, kann auch gut dagegen halten. Leere: Unterwürfigkeit
Bewältigungsstrategien für Kritik:
Machtausübung. Bei Leere: unsichtbar machen
Metaprogramme:
Wasser-Fülle Wasser-Leere
Motivation und Richtung hin zu weg von
Referenzrahmen intern extern
Gründe-Sort Notwendigkeit Notwendigkeit
Aufmerksamkeit selbst andere
Kommentar: Der Wasser-Fülletyp ist dominant und bestimmend, er bestimmt auch weitgehend seine Ziele selbst, achtet vorwiegend auf seine eigene Meinung und agiert eher hin-zu-orientiert, während der allzu nachgiebige Leere-Typ eher vermeidend vorgeht, sich nach außen orientiert und auf Andere achtet, um Kritik oder Angriffe zu vermeiden. Beide Typen handeln verstärkt aus Notwendigkeiten heraus: der Fülletyp glaubt unnachgiebig handeln zu müssen, der Leeretyp kann nicht anders als nachgeben.
Dramaposition: Der Wasser-Typ nimmt je nach Zustand die Täterposition (Fülle) oder die Opferposition (Leere) ein, in der normalen Typausprägung tendiert er deutlich zum Retter.
TCM und NLP in der Holzphase
Der spirituell-mentale Aspekt der Leber: hun, die Wanderseele
• vergleiche ätherische Seele, christliche Seele, Seelenwanderung
• betritt den Menschen kurz vor der Geburt und verlässt ihn kurz nach dem Tod
• definiert die Persönlichkeit, das individuelle Ich, das Ego
• ermöglicht eine angemessene emotionale Reaktion auf Ereignisse
• ermöglicht Flexibilität und Lockerheit
• sorgt für Dynamik, Bewegung, Veränderung, Kreativität
• repräsentiert die Innenwelt und die Gefühlswelt
• ist zuständig für Planung und Kontrolle
• repräsentiert das Selbstbewusstsein
Weitere Attribute der Wandlungsphase Holz und der Leber:
Ausdruck, Kreativität, Expansion, Bestimmtheit, Dramatik
Holz-Typ: dynamisch, flexibel, planvoll, selbstbewusst, locker
Holz-Pathologie:
Stagnation: verspannt, rigide, frustriert, gehemmt, penibel, starrsinnig, stur
Fülle: reizbar, aggressiv, hemmungslos, getrieben, unberechenbar
Leere: unsicher, gehemmt, chaotisch, zurückgezogen
Anmerkung: Im Funktionskreis Leber ist die Pathologie der Stagnation, der durch emotionale Anspannung hervorgerufenen Verspannung und Verkrampfung, so häufig, dass sie hier zusätzlich zu Fülle und Leere Erwähnung findet.
NLP-Themen und -Aspekte in der Wandlungsphase Holz:
Werte:
Anerkennung: Das Ego, das der hun repräsentiert, ist zwar durch die Erkenntnis des Selbst definiert (Innenschau), wird aber auch vom Drang nach Expansion und Außenwirkung geprägt, der die Energie der Leber charakterisiert. So ist einerseits die Selbstachtung ein hoher Wert des Holz-Typen, gleichzeitig aber spielt die Anerkennung seiner Dynamik, Kraft und Kreativität durch die Umwelt eine große Rolle.
Freiheit: Das Gefühl, auf die eigene Flexibilität, auf Expansionsmöglichkeiten und optionales Handeln verzichten zu müssen ist für den Holz-Typen schwer erträglich. Jede Einschränkung seiner Freiheit erfährt er als massiv stagnierenden Eingriff und reagiert entsprechend.
Leistung: Aufgaben aktiv anzugehen und planvoll zu vollenden ist ein Charakteristikum des Holz-Typen. Leistung ist für ihn ein Wert, den er hoch einschätzt.
Kreativität: Neue Ideen zu haben, ungewöhnliche Wege auszuprobieren, Dinge nach eigenem Gutdünken zu gestalten, stellt für den Holz-Typen einen wichtigen Wert dar.
Ressourcen:
Lockerheit: Der Holz-Typ ist total relaxed, ohne aber dabei schlaff zu sein. Seine Sehnen und Muskeln sind elastisch, stehen aber ständig unter einem kraftvollen Grundtonus, der ihm erlaubt, blitzschnell zu reagieren.
Flexibilität: Wie der Wind, der ebenfalls zur Wandlungsphase Holz gehört, kann sich der Holz-Typ, wenn er denn will, flexibel allen Gegebenheiten anpassen, so wie sich eine junge Weidenrute im Wind biegt, ohne ihre Spannung zu verlieren. Diese Ressource bedingt auch seine Fähigkeit zur Veränderung.
Planvolles Vorgehen: Was auf den ersten Blick wie das Gegenteil der für den Holz-Typen charakteristischen Flexibilität erscheinen mag, trifft sich doch bestens mit seiner Bestimmtheit und seinem Selbstbewusstsein: Er geht nicht gerne vage oder chaotisch vor, sondern er geht Aufgaben planvoll an, ohne allerdings stur bei seinem Schema zu bleiben. Wenn es sinnvoll ist, besitzt er die Flexibilität und die Dynamik, den Plan schnell anzupassen.
Selbstbewusstsein: Der Holz-Typ weiß wer er ist und was er kann. Er ist prinzipiell selbstbewusst, wenn ihm nicht massiv von außen die Anerkennung versagt wird.
Bevorzugtes Repräsentationssystem: visuell. Die Augen sind der „Öffner“ der Leber. Gemeinsam mit dem shen des Herzens (Bewusstsein, klarer Gedanke) zeigt sich der hun der Leber (Ego und Unterbewusstsein) in den Augen. Der Ausdruck der Augen eines Menschen spiegelt seine Seele.
Einschränkende Glaubenssätze z.B.:
- alles was mich aufhält ist mein Feind
- jede Veränderung kann mich umwerfen
Reaktionsmuster auf Kritik: Der Holztyp beherrscht das flexible Aus-weichen wie den massiven Gegenangriff, der bei großer Yang-Fülle richtig gefährlich werden kann. Bei Stagnation: Stures Beharren. Bei Leere: Unsicherheit, Leugnen.
Bewältigungsstrategien für Kritik: Machtausübung oder Selbstbestrafung.
Metaprogramme:
Holz-Fülle Holz-Leere Stagnation
Motivation und Richtung hin zu weg von weg von
Beziehungsrahmen Unterschied Gleichheit Unterschied
Vorgehensweise optional schwankend prozedural
Stressverhalten emotional emotional emotional
Kommentar: Während der dynamische Fülle-Typ ein ausgeprägt expansives Verhalten hin-zu an den Tag legt, tendieren der unsichere Leere-Typ und der verspannte Stagnationstyp zum weg-von. Was den Beziehungsrahmen angeht, verhält sich jedoch der Fülle-Typ ähnlich streitbar und unterschieds-orientiert wie der Stagnations-Typ, der Leere-Typ schätzt dagegen den Ausgleich. Der flexibel-dynamische Fülle-Typ liebt es, Optionen zu haben, während der Stagnations-Typ sich lieber an klare Regeln hält; der Leere-Typ schwankt zwischen optional und prozedural. Alle drei Holz-Typen sind klar emotional strukturiert.
Dramaposition: Der Holz-Typ neigt in jeder Ausprägung zum Täter, bei Stagnation aus Frustration und Sturheit heraus, bei Fülle aus schierer Aggressivität, und bei Leere aus Unsicherheit heraus.
6. Umsetzung in der Praxis: Ein Beispiel
Anamnese:
Der 42-jährige Patient kommt wegen zunehmenden chronischen Kopf-schmerzen in Behandlung. Er berichtet über bestehenden Bluthochdruck, behandelt mit Betablockern, und über häufig auftretende Druckgefühle im Oberbauch. Eine kürzlich durchgeführte internistische Untersuchung erbrachte keine neuen Befunde.
Nach gezielter Nachfrage lassen sich folgende weiteren Beschwerden aufzählen: Schmerzmaximum im Bereich der Schläfen und hinter den Augen, Wechsel zwischen Verstopfung und weichen Stühlen, Lärm und Hitze werden schlecht toleriert, Reizbarkeit, Schlafstörungen.
Der Patient berichtet auf weitere Nachfrage über Stress im Beruf und in der Beziehung. Er hat seit fast 2 Jahren massive Probleme mit einem Kollegen, mit dem er eng zusammenarbeitet, und wo er eigentlich keine Lösung sieht. Der Kollege arbeitet zu langsam und zu planlos, was ihn selbst wiederum wahnsinnig ärgert, weil es alles verkompliziert und verlangsamt.
Er hat den Kollegen deshalb schon öfters mal „ziemlich gerüffelt“, aber das hat nicht gebracht, im Gegenteil.
Zuhause ist er oft gereizt gegenüber seiner Lebensgefährtin, er verhält sich in bestimmten Situationen immer wieder so, dass es ihm hinterher leid tut, und sie ist dann sauer. Sie wirft ihm vor, er betone immer nur das Negative, was er aber nicht so sieht, das lässt er sich auch nicht einreden.
Körperlicher Befund: Blutdruck 145/90, Puls 90, Zunge gerötet, Puls saitenförmig, Oberbauch gespannt, Augen leicht gerötet
TCM-Diagnose: Aufsteigendes Leber-Yang auf dem Boden eines beginnenden Leber-Yin-Mangels bei Leber-Qi-Stagnation
NLP: Konflikt mit Kollege und Partnerin, Reaktionsmuster auf Kritik = Beharren, Beziehungsrahmen = Unterschied, Vorgehensweise = eher prozedural, Stressverhalten = emotional, Dramaposition = Täter.
Therapiestrategie:
TCM: Leber-Yang absenken, Leber-Yin tonisieren und Leber-Qi verteilen.
NLP: Konflikte bearbeiten, Reaktionsmuster auf Kritik verändern, Metaprogramme harmonisieren, Ressourcen nutzbar machen
TCM – Therapie:
Akupunktur: Du20, Gb14, Taiyang, Di4, 3E3, Le14, Le3, Gb43
Rezeptur: chai hu shu gan tang plus Ram.Uncariae
NLP-Formate:
• Wahrnehmungspositionen
• Kritikarbeit auf der Identitätsebene, hier evtl. Timeline Re-Imprint
• Metaprogramme bewusst machen und alternative Reaktions- und Sortierungsmuster besprechen, evtl. mit Ankertechniken arbeiten
• Ressourcen z.B. über Zieletrance installieren
7. Literatur
Maciocia: Die Grundlagen der Chinesischen Medizin, VGM Verlag Kötzting
Focks/März: Leitfaden Akupunktur, Elsevier/Urban&Fischer
Platsch: Psychosomatik in der Chinesischen Medizin, Elsevier/Urban&Fischer
Alexander: Kursskripten Practitioner und Master-Practitioner 2007-2008
Alexander: Die Alexander-Strategie, Knaur
Dilts/Hallbom/Smith: Identität, Glaubenssysteme und Gesundheit, Junfermann
© Dr. Ulrich März