Unangenehmes aus den Gedanken verbannen
Auszug aus meinem Buch – Erfolg beginnt im Kopf
Manche Menschen scheinen wirklich eine beneidenswerte Macht über uns zu haben: Sie verderben uns die Laune, obwohl sie gar nicht anwesend sind. Da sitzt man im Flugzeug, möchte sich eigentlich auf den Urlaub freuen – und stattdessen beschäftigt man sich so intensiv mit der Schwiegermutter, dem Nachbarn, dem Chef, dem Schwiegervater oder ehemaligen besten Freund, als säße er neben einem und hätte einem eben ein Glas Tomatensaft ins Gesicht geschüttet. Dabei ist der Platz neben einem leer oder ein lieber Mensch sitzt dort. Wie also ist das möglich, dass Menschen, die gar nicht anwesend sind, mehr Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen als beispielsweise die Vorfreude auf den Urlaub? Vielleicht kennen Sie jemanden, der oder die eine solche Macht über Sie zu haben scheint.
Doch auch das muss nicht sein. Deshalb hier einige wunderbare Mentaltechniken, um sich geistig frei zu machen. Da jeder von uns unterschiedlich gestrickt ist, habe ich Ihnen eine Auswahl zusammengestellt. Denn das ist eine meiner NLP-Hypothesen: Flexibilität ist wunderbar!
1. Denkmuster verändern
Betrachten Sie das Bild von der Person oder dem Ereignis, das Ihnen durch den Kopf geht.
Machen Sie sich die Eigenschaften des Bildes bewusst. Wo sehen Sie das Bild, wie groß es ist, wie scharf, hell und farbig?
Verändern Sie nun diese Eigenschaften. Lassen Sie das Bild klein, unscharf, blässer werden und betrachten Sie es aus weiter Entfernung.
Hängen Sie einen Anker an das Bild, sodass es an der neuen Position mit den neuen Eigenschaften bleibt.
Wiederholen Sie den Vorgang bei Bedarf mehrmals.
Diese Technik funktioniert bei den meisten Menschen gut. Die Wirkung lässt sich noch verstärken, indem man eventuell das Bild der Person vor dem geistigen Auge nach links oder rechts, nach oben oder unten verschiebt oder andere Details verändert. Die einzelnen Eigenschaften wirken bei jedem Menschen ein wenig anders. Aber sie wirken!
2. Kopfstand
Betrachten Sie das negative Bild vor Ihrem geistigen Auge.
Stellen Sie nun das Bild in angenehmer Entfernung auf den Kopf und denken Sie dabei an eine unterhaltsame Musik. Sollte dabei einiges zu Boden fallen, ist das kein Problem.
Sollte es sich um eine Person handeln, können Sie ihr auch einen Tomatensaft ins Gesicht schütten oder ein Ei auf dem Kopf aufschlagen.
Wenn Sie amüsiert genug sind, positionieren Sie das neue Bild so weit von sich weg, wie es Ihnen angenehm ist.
Wenn Flexibilität auf Kreativität trifft, ist alles möglich. Genauso ist es auch mit unseren inneren Prozessen. Wie wir denken, wird meinst unbewusst gesteuert. Heute lernen Sie, bewusst zu entscheiden, wie Sie über die Ereignisse nachdenken. Denn es sind nicht die Dinge an sich, die uns beunruhigen, sondern die Art, wie wir darüber nachdenken.
3. Müllcontainer
Betrachten Sie das Bild von der Person oder dem Ereignis, das Ihnen durch den Kopf geht.
Stellen Sie sich neben diesem Bild einen Müllcontainer vor. Der Müllcontainer darf hässlich oder elegant sein.
Werfen Sie das Bild mit den Worten „und tschüss“ hinein.
Wischen Sie die Hände ab und überlegen Sie, was Sie heute noch Schönes unternehmen könnten.
Der Müllcontainer ist eine kurze und schmerzlos Methode und gut geeignet, wenn man mit der Sache schon etwas abgeschlossen hat und es nur noch darum geht, die Gedanken neu zu sortieren.
„Submodalitäten“ sind gut geeignet, um die Wirkung von Erinnerungen auf Gefühle zu verändern. Nicht nur im visuellen Bereich, sondern auch im auditiven oder körperlichen Bereich lassen sich solche Submodalitäten verändern.
Die wahrnehmbaren Eigenschaften in unseren Sinnessystemen werden „Submodalitäten“ genannt. Alles, was wir in uns erleben, entspricht auch den in der Außenwelt erkennbaren Sinneseindrücken. Beim Erinnern ist das genauso.
Aus dem letzten Kapitel wissen wir, dass unser Gehirn assoziiert und durch Reiz-Reaktions-Kopplungen Gefühle zuordnet. Das Gehirn scheint die Submodalitäten zu benutzen, um diese Zuordnungen durchzuführen. Verändern wir die Submodalitäten, entstehen andere Gefühle zur gleichen Sache.
Es ist also möglich, ohne inhaltliche Veränderung eine neue Emotion aufzubauen. Da es manchmal aber viel mehr Spaß macht, auch inhaltlich etwas zu verändern haben wir mit der Kopfstand- und Müllcontainer-Technik doppelte Optionen. Wir wissen ja inzwischen, wie das mit der Flexibilität und Kreativität ist!